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Umsatzersatz, Export: So soll die Wirtschaft aus der Krise kommen

Tips Logo Wurzer Katharina, 19.01.2021 14:56

OÖ. Laut einer aktuellen WIFO-Prognose wird die Wirtschaft in diesem Jahr um nur 2,5 Prozent wachsen. Damit die Wirtschaft aus der Corona-Krise kommt, soll aus Sicht der Wirtschaftskammer (WK) OÖ auf Covid-19-Testmöglichkeiten, Impfungen, aber auch auf wirtschaftspolitische Maßnahmen wie Umsatzersatz gesetzt werden. Staatliche Wirtschaftshilfen wurden bereits verlängert und ausgeweitet.

Wirtschaftskammer OÖ Präsidentin Doris Hummer will 2021 unter anderem Exporte erhöhen und das Eigenkapital von Unternehmen stärken. (Foto: Robert Maybach)
Wirtschaftskammer OÖ Präsidentin Doris Hummer will 2021 unter anderem Exporte erhöhen und das Eigenkapital von Unternehmen stärken. (Foto: Robert Maybach)

Viele Unternehmen würden sich derzeit rasch konkrete Impfmöglichkeiten erwarten, berichtet Wirtschaftskammer OÖ Präsidentin Doris Hummer. „Das betrifft insbesondere unsere exportaffinen Unternehmen, die ihre Mitarbeiter – ob in der Montage oder im Vertrieb – weltweit einsetzen. Bis jedoch die Maßnahmen greifen, auch für die Wirksamkeit der Impfungen, braucht es einige Wochen. Bis dahin müssen wir noch durchhalten und auf die angebotenen Testmöglichkeiten setzen. Ich bin aber überzeugt, dass der ersehnte Aufschwung mit der wirksamen Bekämpfung der Pandemie dann schneller und kräftiger ausfallen wird als derzeit noch von den Wirtschaftsforschern prognostiziert“, führt Hummer aus. Eine aktuelle WIFO-Prognose geht etwa von einem Wachstum um nur 2.5 Prozent aufgrund des dritten Lockdowns aus. 2020 wurde ein BIP-Minus von 7,3 Prozent verzeichnet.

Weiterhin Unterstützung nötig

Die WKOÖ freue sich bereits auf den ersten Tag, an dem keine Hilfsprogramme mehr nötig seien. Aktuell brauche es aber weiterhin Unterstützung des Staates. „Daher haben wir auch einen Umsatzersatz für indirekt betroffene Betriebe, wie unsere vielen Zulieferer, erreichen können. Jedes Unternehmen, das mehr als die Hälfte des Umsatzes mit einem oder mehreren im Lockdown geschlossenen Betrieben macht, ist antragsberechtigt, wenn ein Umsatzeinbruch zum Vorjahr (November/Dezember 2019) von mindestens 40 Prozent gegeben ist. Die Richtlinie ist derzeit in Ausarbeitung, ab Ende des Monats sollte die Beantragung dann möglich sein. Wo der Umsatzersatz nicht greift, steht der Fixkostenzuschuss offen beziehungsweise der Verlustersatz aus dem Corona-Hilfsfonds“, erläutert Hummer. Der neue Ausfallbonus richtet sich an Firmen mit einem Umsatzausfall ab 40 Prozent und soll eine Ergänzung zum Fixkostenzuschuss sein. Zugute kommen soll er vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, da große bereits vom Verlustersatz profitieren. Auch der Härtefallfonds der Bundesregierung wurde bereits von März bis Juni 2021 ausgeweitet. Der WKO geht das allerdings noch nicht weit genug. So soll zudem etwa der EU-Beihilfendeckel weiter erhöht werden.

Konsum stärken, Zuversicht durch Export

Um aus der Wirtschaftskrise zu kommen, sollten zusätzlich zu Förderungen unter anderem auch der Konsum und der Export gestärkt werden. Hierfür würde etwa ein klar definierter Zeitpunkt helfen, ab wann Branchen wie die Gastronomie und Hotellerie wieder öffnen dürfen. Unternehmer würden auf Dauer nicht mit einem Umsatzersatz entschädigt werden wollen, sondern aus Eigeninitiative Geld erwirtschaften.

Zuversicht schaffe derzeit der Export. „2020 hat das Team des WKOÖ-ExportdokumenteService nur vier Prozent weniger Ursprungszeugnisse als 2019 ausgestellt (insgesamt 26.034). Der Digitalisierungsgrad bei der Ausstellung der Ursprungszeugnisse konnte von 64 Prozent auf 75 Prozent gesteigert werden“, freut sich Hummer. Der Welthandel erhole sich seit Ende März 2020 wieder. Internationale Lieferketten seien aufrecht geblieben und Fabriken nicht geschlossen worden. Mit der OÖ Exportstrategie von Land und WKOÖ sollen zukünftig mehr Firmen in den Export gebracht und neue Märkte erschlossen werden.

Insolvenz als Herausforderung für 2021

Trotz aller Zuversicht durch den Export oder die ausgeweiteten Hilfsprogramme für Unternehmen sieht die WKOÖ auch Herausforderungen in diesem Jahr. So sehen laut WKÖ-Wirtschaftsbarometer 14 Prozent der oberösterreichischen Unternehmen eine drohende Insolvenz als Problem. Besonders betroffen sind Ein-Personen-Unternehmen beziehungsweise Branchen wie Transport und Verkehr oder die Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Oberösterreich liegt im Bundesländervergleich im Mittelfeld.

2021 legt die WKOÖ ihre Arbeitsschwerpunkte unter anderem auf die Stärkung des Eigenkapitals von Firmen, auf eine Arbeitsmarktreform (z.B. mehr Mobilität und Flexibilität der Arbeitnehmer, keine Erhöhung des Arbeitslosengeldes) und auf Kooperationen verschiedener Unternehmen.


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