Energie AG-Halbjahresbilanz: Außergewöhnliche Markteffekte und Neugründung der Breitband OÖ beeinflussen Finanzkennzahlen stark
OÖ/LINZ. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres der Energie AG Oberösterreich (1.10.2021-31.03.2022) wächst der Umsatz auf 2.158,3 Millionen Euro an. Besonders markant zeigte sich das Unternehmenssegment „Energie“: Mit 1.709,6 Millionen Euro hat sich der Umsatz verdoppelt, aufgrund der gestiegenen Gas- und Stromgroßhandelspreise gegenüber dem Vorjahr. Aber: Beim operativen Ergebnis im Segment Energie gab es einen Rückgang.
Für die Energie AG erhöhten sich nicht nur die Energiebeschaffungskosten, sondern verdoppelten sich auch die Energiehandels- und Vertriebsumsätze. Beim operativen Ergebnis im Segment „Energie“ verzeichnet der Konzern aufgrund der niedrigen Wasserführung und den hohen Energiebeschaffungskosten jedoch einen Rückgang um 7,3 Prozent.
Der Halbjahresbericht der Energie AG Oberösterreich spiegelt zum einen die aktuelle Ausnahmesituation auf den Energie- und Wertstoffmärkten wider, zum anderen verzeichnet der Infrastruktur- und Dienstleistungskonzern durch die Neugründung der Breitband Oberösterreich GmbH einen großen, ergebniswirksamen Einmaleffekt.
Konzernkennzahlen
- Konzernumsatz: 2.158,3 Millionen Euro (+78,4 Prozent)
- EBIT: 169,6 Millionen Euro (+43,1 Prozent)
- Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen: 61,9 Millionen Euro (-11,4 Prozent)
- Strom-Eigenaufbringung (im Gesamtkonzern): 1.818 GWh (+25,0 Prozent)
- Rating: „A, mit stabilem Ausblick“
„Außergewöhnliche Rahmenbedingungen“
Energie AG-Generaldirektor Werner Steinecker: „Das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/2022 war durch außergewöhnliche Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Diese hatten maßgeblichen Einfluss auf die Konzernaktivitäten. Das insgesamt bessere Halbjahresergebnis gegenüber dem Vorjahr basiert hauptsächlich auf dem Einmaleffekt, der mit der Bündelung der Breitbandaktivitäten in Oberösterreich einhergeht, aber auch operativen Verbesserungen in den Segmenten Netz und Entsorgung.“
Einmaleffekte beeinflussen das Ergebnis wesentlich
Insgesamt verzeichnet die Energie AG mit einem operativen Halbjahresergebnis von 169,6 Millionen Euro einen EBIT-Anstieg um 51,1 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Den wesentlichsten Anteil daran hatte die Bündelung der Breitbandaktivitäten in Oberösterreich. Der Fiber-to-the-Home-Bereich der Energie AG wurde im März 2022 in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der OÖ Landesholding GmbH abgespaltet.
Auch die Segmente Entsorgung und Netz tragen zur Steigerung des operativen Betriebsergebnisses im ersten Halbjahr 2021/2022 bei: Im Bereich Entsorgung führten günstige Marktgegebenheiten (höhere Preise, vor allem für Altpapier/Karton und Metalle) und höhere Erlöse bei Strom und Wärme zu einem Ergebniszuwachs.
Herausforderungen Netz
Im Segment Netz steigt sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis infolge regulatorischer Tariferhöhungen und wegen der höheren Abgabemengen bei Strom und Gas. Im Bereich Netz war im Berichtszeitraum ein enormer Anstieg der wöchentlichen Netzzugangsanträge zu verzeichnen, der weiterhin anhält. Die stark zunehmende Integration von Photovoltaik-Anlagen in das Stromnetz stellt die Mitarbeiter der Netzgesellschaft vor große Herausforderungen, teilt der Konzern mit.
Neuer Vorstand
Der Energie AG-Aufsichtsrat hat unterdessen am Donnerstag nun den neuen Konzern-Vorstand bestellt: Mit Jahreswechsel wird Salzburg-AG-Generaldirektor Leonhard Schitter die Nachfolge von Energie-AG-Generaldirektor Werner Steinecker antreten. Er, Andreas Kolar als Finanzvorstand und Stefan Stallinger als Technikvorstand führen ab 2023 das Unternehmen. Mehr dazu hier.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden