OÖ. Rund 30,5 Millionen Euro investiert das Land OÖ 2023 in die oberösterreichischen Berufsschulen. Neben Bauprojekten wird auch die Digitalisierung des Unterrichts vorangetrieben.
Von den im Budget 2023 vorgesehenen 30,5 Millionen Euro werden rund elf Millionen Euro für Großprojekte und kleinere Bauprojekte sowie die laufende Instandhaltung der Gebäude vorgesehen. Derzeit befindet sich etwa in Umsetzung der Bauteil 2 mit Praxishalle, Turnsaal und Internatssanierung an der Berufsschule Freistadt sowie der Umbau der Lebensmitteltechnik an der Berufsschule 1 in Wels. In der Planungsphase und in den Startlöchern stehen neben zahlreichen weiteren Projekten unter anderem der Neubau der Chemielabore an der Berufsschule Linz 3 sowie Altbausanierungsmaßnahmen an der Berufsschule Ried im Innkreis.
Weiters werden 2023 rund 19,5 Millionen in die Ausstattung und den Betrieb der Berufsschulen sowie auch in die Digitalisierung des Unterrichts investiert.
„Für Fachkräfte von morgen“
„Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft und im Bereich der Berufsschulen sind es wichtige Investitionen in die Fachkräfte von morgen. Diese werden wir benötigen, um uns weiterhin als Bildungs- und Industriebundesland beweisen zu können. Wir setzen hier einerseits in die Modernisierung und Sanierung der Berufsschulen, auf die Digitalisierung, eine zukunftsorientierte Ausstattung sowie einen zeitgemäßen und modernen Betrieb der Standorte. Alleine in den vergangenen fünf Jahren wurden mehr als 160 Millionen Euro investiert, um an den Standorten eine attraktive, hochwertige und praxisnahe Ausbildung zu ermöglichen“, erklärt Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP).
Hummer begrüßt Investitionen
„Als Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich begrüße ich die Investitionen in die Berufsschulen durch das Land OÖ sehr. Für Oberösterreich als Lehrlingsbundesland Nummer 1 ist es wichtiger denn je, in der Fachkräfteausbildung stets auf der Höhe der Zeit und Technologie zu bleiben und somit oö. Jungfachkräfte zukunftsfit zu machen. Zudem ist die Lehrlingsausbildung bei den oö. Betrieben die nachgefragteste Qualifikation in der Fachkräftegewinnung und -entwicklung. Jede Investition in diese Ausbildungsform ist daher auch ein Gewinn für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes und wirkt sich somit auf unser aller Lebensqualität im Bundesland aus“, betont WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.
Lehre mit Matura
Mehr als 2.600 Lehrlinge haben in Oberösterreich mittlerweile die Chance genützt, neben der Lehre auch die Matura zu absolvieren. „Theorie und Praxis fließen in dieser dualen Ausbildung perfekt zusammen. Durch die Matura öffnen sich Türen zu neuen Bildungs- und Karrierechancen. Auch die Berechtigung für ein anschließendes Universitätsstudium ist damit verbunden. Für mich ist diese Ausbildungsart die perfekte Kombination, die Jugendliche nicht länger vor die Entscheidung zwischen Berufserfahrung oder weiterer Schulbildung stellt“, so Haberlander. Hummer ergänzt: „Vor rund fünf Jahren haben wir mit der Dualen Akademie auch die Lehre nach der Matura auf eine neue Schiene gestellt. Es freut mich besonders, dass sich dieses Angebot als neuer Weg nach der Reifeprüfung hervorragend etabliert hat und seit letztem Jahr das oö. Modell der Wirtschaftskammer Oberösterreich ebenso österreichweit übernommen wurde.“
NEOS:
Auch NEOS-Klubombann Felix Eypeltauer begrüßt in einer Reaktion die Investitionen und verweist auf den aktuellen Schwerpunkt der NEOS Oberösterreich zum Thema Lehre bzw. einen im November-Landtag eingebrachten dringlichen Antrag „Mehr für D'Lehr“. Dieser soll jetzt im Landtag zu einer Resolution an die Bundesregierung werden, so Eypeltauer. „Wir wollen eine Resolution zur Lehre an die Bundesregierung, weil wir als Land Oberösterreich, als das Wirtschaftsbundesland Nummer 1, unsere Interessen für den Standort viel stärker in Richtung Bund formulieren müssen. Die Investitionen in die Berufsschulen sind ein positives Erstsignal. Eine Erneuerung der Lehre, die es für die Zukunft unseres Standortes brauchen wird, benötigt aber weit mehr. Auch in Gesprächen mit Betrieben haben wir im letzten Jahr gesehen, dass gerade Maturanten, die sich anstatt fürs Studium, für eine verkürzte Lehre entscheiden, extrem gefragt sind. Neben der Lehre mit Matura muss also auch die Lehre nach Matura besser beworben werden. Auch der Wunsch nach einem Selbsterhalterstipendium für Lehrlinge, wie es NEOS bereits vorgeschlagen haben, ist in der Bevölkerung groß. Es ist zudem unverständlich, warum die Meisterprüfung nicht auch zumindest in Teilen vom Bund oder Land getragen wird, wenn gleich das bei Master-Prüfungen an Unis der Fall ist. Aber auch über höhere Einstiegslöhne nach der Lehre und flachere Gehaltskurven müssen wir diskutieren“, so Eypeltauer. Die NEOS fordern zudem eine Berufsorientierung bereits ab der fünften Schulstufe und eine engere Einbindung der lokalen Betriebe in den Unterricht.
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