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Zubetonierte Böden: Neue Plattform schafft Transparenz zur Flächenversiegelung

Tips Logo Karin Seyringer, 30.06.2023 11:11

OÖ. Um die Flächennutzung und -versiegelung in Österreich transparent und für jeden einsehbar zu gestalten, gibt das neue Infoportal www.flaechenversiegelung.at. Bis auf Gemeindeebene herunter können dort Daten abgerufen werden. 

Symbolfoto (Foto: Martin Grimm/stock.adobe.com)
Symbolfoto (Foto: Martin Grimm/stock.adobe.com)

Das Beraternetzwerk Kreutzer Fischer & Partner möchte mit der neuen Plattform Objektivität in die laufende Debatte zur Bodenversiegelung bringen. Jeder könne sich mit den gesammelten Daten des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen, des Umweltbundesamts und der Raumordnung ein Bild machen.

Sieben Prozent der Flächen Österreichs beansprucht 

Österreichweit beträgt der Anteil der Flächeninanspruchnahme (Gebäude-, Verkehrs-, Freitzeit- und Abbauflächen) im Jahr 2022 sieben Prozent der Staatsfläche (83.883 Quadratkilometer). Etwas höher ist der Anteil im Burgenland (zehn Prozent), über dem Schnitt liegen auch Ober- und Niederösterreich mit je neun Prozent. In Wien liegt der Anteil bei 60 Prozent.

Versiegelte Fläche: 3,8 Prozent in OÖ

Die Flächeninanspruchnahme ist allerdings nicht gleichzusetzen mit der versiegelten Fläche. Als versiegelt gelten Böden dann, wenn sie mit einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt sind und der Boden dadurch wichtige Funktionen wie die Wasserspeicherung verliert. In der Praxis werden nur überbaute, zubetonierte oder asphaltierte Flächen gezählt.

Aktuell sind das österreichweit insgesamt 2.411 Quadratkilometer oder 41 Prozent der beanspruchten Flächen oder 2,9 Prozent der gesamten Staatsfläche.

Bei den Bundesländerwerten gibt es nur geringfügige Abweichungen. Oberösterreich (43 Prozent) und Niederösterreich (42 Prozent) liegen leicht über dem Schnitt. Bezogen auf die gesamte Landesfläche gibt es bei der versiegelten Fläche erwartungsgemäß den höchsten Anteil in Wien mit 26,5 Prozent, in Oberösterreich sind 3,8 und Niederösterreich 3,6 Prozent der gesamten Fläche versiegelt.

Dauersiedlungsraum 

Weiter aufgeschlüsselt werden kann die Fläche Österreichs in Dauersiedlungsraum (DSR) – also jener potenziell besiedelbare Raum, in dem der Mensch lebt, arbeitet, Naturgrundlagen bewirtschaftet oder sich erholt. Es handelt sich dabei also um jene Fläche, die nach Abzug von Wald, alpinem Grünland, Ödland und Gewässer übrig bleibt.

Der Dauersiedlungsraum wird von Statistik Austria ermittelt und umfasst zurzeit 32.584 Quadratkilometer, 39 Prozent der österreichischen Staatsfläche. Nimmt man den Dauersiedlungsraum als Basis für die Berechnung des Versiegelungsgrades, liegt dieser im Bundesdurchschnitt bei 7,4 Prozent. In Wien sind rund 34 Prozent des DSR überbaut, zubetoniert oder asphaltiert, Oberösterreich und Niederösterreich liegen hier unter dem Schnitt: 6,7 Prozent in OÖ, in NÖ bei 6 Prozent.

 

Wer selbst Daten zu seiner Gemeinde oder seinen Bezirk finden möchte, kann dies auf www.flaechenversiegelung.at machen.

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