Wachstums- und Fairnesspaket: Junge Wirtschaft Oberösterreich fordert mehr Anreize für längeres Arbeiten und nachhaltige Pensionen
OÖ. Gestiegene Preise und eine angespannte wirtschaftliche Lage setzen besonders junge Betriebe unter Druck. Die Junge Wirtschaft Oberösterreich vertritt knapp 29.800 Jungunternehmer zwischen 18 und 40 Jahren und fordert nun mit ihrem Wachstums- und Fairnesspaket Maßnahmen für wirtschaftliche Chancen für alle.
„Viele haben Angst, durch notwendige Veränderungen etwas zu verlieren und machen keinen Druck für Reformen. Umso wichtiger ist, dass wir als Junge Wirtschaft die längst notwendigen Maßnahmen und Schritte einfordern“, so Michael Wimmer, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich. Im Mittelpunkt der Forderungen der Jungen Wirtschaft stehen nachhaltige Pensionen und Budgets, mehr Leistungsanreize, zukunftsgerichtete Investitionen und generationengerechte Klimaziele.
Längeres Arbeiten gegen Fachkräftemangel
Die Junge Wirtschaft fordert, Anreize für längere und mehr Vollzeitarbeit zu schaffen - länger zu arbeiten müsse sich mehr auszahlen, betont Wimmer. Denn nur so könne das derzeit immer teurer werdende Pensionssystem auf nachhaltig stabile Beine gestellt werden. Außerdem solle das Pensionsantrittsalter angehoben werden. Die Erhöhung der Geringfügigkeitsgrenze sowie der Bonus für ältere Arbeitnehmer etwa seien erste Schritte, um den Arbeitskräftemangel zu lindern. Langfristig brauche es jedoch weitere Maßnahmen, um eine Generationengerechtigkeit zu schaffen und die Sozialsysteme abzusichern.
„Die Fachkräfte fehlen weiterhin und treffen besonders die Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer hart, denn sie stehen im Kampf um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Konkurrenz mit großen Konzernen. Aus diesem Grund muss der Arbeitsmarkt voll ausgeschöpft werden, damit fehlende Arbeitskräfte nicht wie ein Bremsklotz das Unternehmenswachstum behindern“, so Wimmer.
Klimaschutz fördern anstatt abstrafen
Daneben brauche es auch Freibeträge (werden von dem zu versteuerndem Einkommen abgezogen) für private Beteiligungen an KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) und Startups, um Wachstums- und Zukunftsprojekte voranzutreiben, fordert die Junge Wirtschaft. Zur Mobilisierung von bereits vorhandenem privatem Kapital für KMU und Start-ups solle ein Steuerfreibetrag von bis zu 100.000 Euro, verteilt über fünf Jahre (max. 20.000 Euro pro Jahr) umgesetzt werden. Zudem solle das Ziel angestrebt werden, die Lohnnebenkosten auf unter 35 Prozent zu senken.
Auch gefordert wird eine KESt-Behaltefrist für „grüne“ Wertpapiere, welche als Turbo für Klimaschutzinvestitionen wirken könnten. Die Potenziale der Unternehmen für Klimaneutralität müssten zudem gefördert werden, anstatt diese mit Hürden, Strafen und Verboten zu erschweren.
Zeitgemäße Anpassung für kommende Generationen
Das im Mai präsentierte Start-up-Paket wird junge Unternehmen zukünftig stärken und qualifizierte Fachkräfte dazu ermutigen, sich bei innovativen Unternehmen zu engagieren, ist sich die Vertretung der Jungunternehmer sicher. Eine wichtige Neuerung dabei sei die FexKapG (Flexible Kapitalgesellschaft), welche es Start-ups erleichtert, Kapital aufzunehmen und Investoren anzuziehen.
„Wir brauchen mehr Fairness bei entscheidenden Zukunftsfragen. Es braucht in vielen Bereichen dringend eine Anpassung an die heutige Situation, um gerechte Verhältnisse für die kommenden Generationen zu schaffen!“, ist Wimmer überzeugt.
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