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Zwölferhorn: St. Gilgen bekommt die erste energieautarke Seilbahn weltweit

Tips Logo Thomas Leitner, 20.02.2024 11:44

ST. GILGEN. Seit Herbst 2020 erstrahlt die Zwölferhorn Seilbahn in frischem Glanz und bringt mit den gelben und roten Gondeln ihre Gäste auf den Hausberg von St. Gilgen. Ab Juni wird die Bahn als erste Seilbahn der Welt energieautonom mit Sonnenstrom in Betrieb gehen.

Zwölferhorn Seilbahn (Foto: Zwölferhorn Seilbahn)
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Mit dem Projekt setzen die Verantwortlichen ein wegweisendes Zeichen im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Seilbahnbetrieb. Neben bereits getätigten Installationen am Dach der Talstation macht dies die Errichtung einer Photovoltaikanlage am südlichen Hang der Bergstation möglich. Mit der beeindruckenden Leistung der Anlage von 804 kWp kann der jährliche Energiebedarf der Seilbahn zu mehr als 90 Prozent mit Sonnenstrom abgedeckt werden.

„Wir freuen uns sehr darüber, ein positives Zeichen für unsere Branche zu setzen und einen Nachweis dafür zu erbringen, dass ein Seilbahnbetrieb energieautark möglich ist und zum Abbau von CO2 beitragen kann“, zeigt sich Geschäftsführer Mario Stedile-Foradori überzeugt. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Vier bis fünf Stunden-Betrieb mit einer Batterieladung

In der Hauptsaison von April bis September fährt die Zwölferhorn Seilbahn dank des Zusammenspiels von PV-Anlage und Batteriespeichersystem komplett energieautonom. Mit einer Batterieladung ist ein Betrieb von in etwas vier bis fünf Stunden möglich. Betrachtet man das gesamte Jahr, so geht die Energieerzeugung der geplanten Photovoltaikanlage weit über den Eigenbedarf hinaus. Während die Seilbahn im Jahr 2023 einen Stromverbrauch von 629.100 kWh verzeichnete, produziert die neue Anlage 930.900 kWh. Bei einem Drittel des Stroms handelt es sich also um eine Überproduktion, die in lokale öffentliche Netze eingespeist werden kann.

Stromnetze und verfügt über ein Speichervolumen von 550 kWh. Bis zu 100.000 kWh elektrische Energie können damit pro Jahr gespeichert und der Stromverbrauch der Seilbahn dadurch weiter optimiert werden. Durch die Umstellung auf erneuerbare Energien wird die Zwölferhorn Seilbahn jährlich nahezu 211 Tonnen CO2 einsparen, was in etwa einer Reinigungswirkung von 3.900 neu gepflanzten Bäumen pro Jahr entspricht.

Mit der Realisierung der Photovoltaik-Anlage wird die Zwölferhorn Seilbahn vom Energieverbraucher zum Energiekraftwerk. Geplant ist, mit der Überproduktion an Strom eine Energiegemeinschaft mit der Gemeinde St. Gilgen zu bilden. In der Entlastung der lokalen Netze sieht Bürgermeister Otto Kloiber einen großen Vorteil, ebenso wie für St. Gilgen als fortschrittliche Tourismusdestination. „Ich bin stolz darauf, in unserem St. Gilgen ein so eindrucksvolles zukunftsorientiertes Projekt aufweisen zu können. Die energieautarke Seilbahn in unserem Ort ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für unsere Gäste, denen ein nachhaltiges und umweltfreundliches Erlebnis zugleich geboten wird“, freut sich Kloiber über die Innovation am Zwölferhorn. Selbst Pionier und Experte auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie, konnte Kloiber bereits einige Projekte für die Region realisieren.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit wird mit der Errichtung der Photovoltaikanlage gesetzt, für St. Gilgen, die Zwölferhorn Seilbahn und die ganze Seilbahnbranche.

„Wir zeigen mit unserem Projekt, dass es möglich ist, umweltfreundliche Technologien in der Seilbahnbranche einzusetzen und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Unsere energieautarke Seilbahn ist ein Vorzeigeprojekt, das hoffentlich viele weitere Unternehmen inspiriert, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen“, wünscht sich Zwölferhorn Geschäftsführer Arthur Moser.


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