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Arbeiterkammer warnt: Jugendarbeitslosigkeit stark gestiegen

Tips Logo Anna Fessler, 05.03.2024 12:42

LINZ. Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) ist ob des Anstiegs der Jugendarbeitslosigkeit alarmiert: fast 10.000 junge Menschen sind im Bundesland ohne Beschäftigung – um rund 18 Prozent mehr als im Vorjahr. AK OÖ-Präsident Andreas Stangl fordert ein Maßnahmenpaket.

Die Zahl der jungen Menschen ohne Beschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr in Oberösterreich um rund 18 Prozent gestiegen. Die Arbeiterkammer OÖ schlägt ob dieser Zahlen Alarm. (Foto: AMS/Fotostudio B&G)

Im Jänner 2024 waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) 9.978 Jugendliche vorgemerkt, entweder als arbeitslos, lehrstellensuchend oder in einer AMS-Schulung. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stieg um rund 27 Prozent.

Arbeiterkammer kritisiert fehlende Maßnahmen

Die Arbeiterkammer OÖ kritisiert, dass trotz der „alarmierenden Zahlen“ keine wirksamen Maßnahmen seitens der politisch Verantwortlichen gesetzt würden. Das Förderbudget des AMS sei auf dem Niveau von 2023 geblieben, was eine reale Kürzung der Mittel bedeuten würde, auch im Pakt für Arbeit und Qualifizierung gäbe es kaum neue Angebote.

Auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe breche ein, im Vorjahr hätten sich 130 heimische Betriebe aus der Lehrlingsausbildung zurückgezogen. Auch die Zahl der Lehrstellen sei um ein Achtel gesunken, während sich die Zahl der Lehrstellensuchenden um ein Fünftel erhöht habe.

AK OÖ will Maßnahmenpaket

Die Arbeiterkammer OÖ fordert daher, die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre in eine Ausbildungsgarantie umzuwandeln und das Angebot an überbetrieblichen Lehrausbildungsplätzen rasch aufzustocken. Auch müsse die Kürzung der Ausbildungsbeihilfe in überbetrieblichen Lehrausbildungen zurückgenommen werden – im ersten und zweiten Lehrjahr erhalten Jugendliche nun 385,50 Euro. Auch müsse die betriebliche Lehrstellenförderung effizienter, die Ausbildungsqualität verbessert und Fördermittel gerechter verteilt werden. Für lernschwache Jugendliche brauche es Anreize.

Für einen problemlosen Übergang von der Schule in die Arbeitswelt muss aus Sicht der AK OÖ das kostenlose psychotherapeutische Angebot erweitert werden, wie auch jenes an Produktionsschulen und Jugendcoaching. Die Betriebe sollen laut AK OÖ mehr junge Menschen zu Fachkräften ausbilden und Jugendlichen mit nicht so guten Noten eine Chance geben.


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