MOLLN. (Update) Wie ADX Energy berichtet, hat die Aufschlussbohrung in Molln Kohlenwasserstoffe im Bereich der primären Zielformation entdeckt. Das kondensatreiche Erdgasvorkommen liege in der vorhergesagten Tiefe von 1452 bis 1567 Metern und müsse nun – vor Abschluss der Bohrarbeiten – weiter vermessen und evaluiert werden. Da die naturschutzrechtliche Genehmigung mit 31. März ausläuft, werden die nötigen Tests in den Herbst verschoben. Der Bohrturm soll inzwischen abgebaut werden.
Die Endteufe von 1733 Metern wurde Sonntagabend, 17. März, erreicht, so ADX Energy. Schon zuvor sei die Bohrmannschaft auf Gesteinsschichten gestoßen, die starke Erdgasanzeichen bis zu einer Tiefe von etwa 1645 m aufwiesen. Den bisherigen Bohrergebnissen zufolge habe ADX in der primären Zielformation „Steinalm-Formation“ rund 115 Meter kondensatreiche Gasschichten durchbohrt.
Bei der jetzt durchteuften Steinalm-Formation handele es sich um dieselbe gasführende Zone, in der die OMV schon 1989 kondensatreiches Gas entdeckt und getestet hat (Molln-1 Bohrung). Die Analyse zeige, dass das Gas von Welchau-1 dem von Molln-1 getesteten Gas sehr ähnlich sei, heißt es seitens ADX Energy.
Weiterführende Tests in den Herbst verschoben
In den nächsten Tagen soll der 8 ½-Zoll-Bohrabschnitt beendet werden – mit umfangreichen Bohrloch- und Druckmessungen sowie Gas- und Flüssigkeitsproben in den interessantesten Zonen. Erst dann könne mehr zur Lagerstättenqualität und Förderbarkeit gesagt sagen. Bis Monatsende soll eine 7-Zoll-Verrohrung eingebaut werden, danach soll das Bohrloch für die weiteren Testarbeiten im Herbst versiegelt werden.
ADX-Chairman Ian Tchacos spricht von historischem Potenzial
Ian Tchacos, Executive Chairman von ADX Energy, sprach gegenüber Mitarbeitern und Investoren von einem „historischen Gasfund“ und einer potenziell außergewöhnlichen Gasressource. „Die bisherigen Ergebnisse entsprechen unseren Erwartungen und bestätigen die hohe geologische und technische Kompetenz des Wiener ADX-Teams, das von lokalen und internationalen Experten unterstützt wird. Der Umfang des Gasvorkommens soll in den kommenden Monaten vollständig evaluiert und bewertet werden“, erklärte Tchacos.
Grüne kündigen Landtags-Antrag zur Änderung des Oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetzes an
Nach dem Gasfund in Molln sei für die Grünen klar, dass ein allfälliges Bohrprojekt naturschutzrechtlich strengstens geprüft werden müsse. Dabei müsse auch berücksichtigt werden, ob die Lage neuer Bohr- und -Förderanlagen im Einklang zu Naturschutzinteressen stehen. „Wenn man auf eine industrielle Gasförderung in einem wunderschönen Tal wenige Meter neben einem Schutzgebiet und nahe des Nationalparks Kalkalpen zusteuert, ist der Standort für die Nutzung eines großen Gaskörpers schlecht gewählt“, reagiert der Grüne Naturschutzsprecher Rudi Hemetsberger auf die Ergebnisse der Gas-Probebohrungen in Molln.
„Wichtig ist auch, dass die entsprechenden behördlichen Verfahren sauber unter Einbindung der relevanten Interessen abgewickelt werden. Gerade beim Oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetz sehen wir hier Änderungsbedarf“, betont Hemetsberger. Daher wollen die Grünen in der nächsten Landtagssitzung einen Antrag zur Novelle des Oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetzes einbringen, welche die Wiedereinführung der aufschiebenden Wirkung von Beschwerden gegen Bescheide zum Ziel hat.
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