Arbeitslosenquote in Oberösterreich auf 6,4 Prozent gestiegen
OÖ. (Update) Im Dezember 2024 waren in Oberösterreich 46.246 Personen arbeitslos gemeldet, ein Plus von 12,2 Prozent gegenüber Jahresende 2023. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,4 Prozent, nach 5,7 Prozent im Dezember 2023.
Erwartungsgemäß setzt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit fort, heißt es beim AMS Oberösterreich. Die schwache Konjunkturdynamik führe zu einem weiteren Anstieg der Langzeitbeschäftigungslosigkeit. Beobachtbar sei auch ein weiterhin zögerliches Aufnahmeverhalten der Unternehmen, wie das weiterhin niedrige Niveau gemeldeter offener Stellen zeige.
Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent
679.000 Personen waren im Dezember 2024 in Beschäftigung (2023: 683.469). Die Arbeitslosenquote betrug in Oberösterreich im Dezember 6,4 Prozent und lag damit um 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 8,3 Prozent, am höchsten ist sie in Wien (12,8 Prozent), am niedrigsten in Tirol (4,3 Prozent).
In Schulungen befinden sich in Oberösterreich 9.751 Personen (plus 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Frauen stärker betroffen
Die Arbeitslosigkeit stieg bei den Frauen (plus 2.578; plus 17,4 Prozent) mehr als bei den Männern (plus 2.458; plus 9,3 Prozent).
Bezogen auf das Alter ist bei jungen Menschen unter 25 Jahren ein geringerer Anstieg (plus 399; plus 7,4 Prozent) zu verzeichnen. Bei Personen über 55 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr hingegen deutlicher um 16,4 Prozent (plus 1.242 Personen).
Weniger offene Stellen
Ende Dezember standen beim AMS OÖ 19.229 offene Stellen zur Verfügung, um 3.914 bzw. 16,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem waren 1.618 sofort verfügbare Lehrstellen (minus 137 bzw. minus 7,8 Prozent) und 862 sofort verfügbare Lehrstellensuchende (plus 210; plus 32,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr) gemeldet.
Arbeitsplatznahe Qualifizierungsangebote werden forciert
„Das AMS Oberösterreich ist zuversichtlich, dass der heimische Wirtschaftsstandort im Zusammenwirken aller Stakeholder den bestehenden Herausforderungen erfolgreich begegnen wird. Das Rückgrat der heimischen Wirtschaft – die Klein- und Mittelbetriebe - tragen maßgeblich zur Stützung des Beschäftigungsniveaus bei. Um hier das benötigte Fachkräftepotential auch weiterhin zur Verfügung zu stellen, forciert das AMS Oberösterreich arbeitsplatznahe Qualifizierungsangebote und verstärkt die Akquise in diesem Bereich. Dieser bunte Branchenmix in Oberösterreich bietet nun vielfältige Möglichkeiten für Arbeitsuchende sich neu zu orientieren bzw. neue erforderliche Qualifikationen für den zukünftigen Arbeitsmarkt zu erwerben,“ so AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt.
Update: Stelzer/Achleitner sehen auch künftige Bundesregierung gefordert
„Die massive Eintrübung der Konjunktur und insbesondere auch die schwächelnde wirtschaftliche Entwicklung bei unserem Haupthandelspartner Deutschland wirken sich aufgrund unserer vielen exportorientierten Unternehmen immer stärker auch auf Oberösterreich aus“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) zu den neuen Arbeitsmarktdaten.
Das Land OÖ setze mit dem OÖ. Landeshaushalt 2025 durch Investitionen bewusst Impulse zur Stärkung des Standorts und zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Ebenso bleibe die Qualifizierung der zentrale Fokus der aktiven Arbeitsmarktpolitik in OÖ.
„Aber zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und insbesondere der Industrie ist auch die künftige Bundesregierung dringend gefragt. Es müssen dazu schnellstens entsprechende Maßnahmen gesetzt werden, um die aktuellen Herausforderungen in den Griff zu bekommen: Von den Energiepreisen bis hin zur überbordenden Bürokratie, die unternehmerisches Handeln massiv behindert“, fordern Stelzer und Achleitner, dass die Regierungsbildung auf Bundesebene rasch abgeschlossen werden müsse.
SPÖ fordert Budgetanpassung
Sabine Engleitner-Neu, SPÖ-Klubvorsitzende in Oberösterreich, fordert angesichts der Arbeitsmarktdaten eine Budgetanpassung. „Trotz steigender Arbeitslosenzahlen stehen dem Arbeitsmarktservice Oberösterreich für 2025 um zehn Millionen Euro weniger Budget zur Verfügung. Arbeitslose brauchen rasche Ausbildungsangebote und Hilfen, um wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen zu können. Deshalb sind alle politischen Vertreter, insbesondere Landeshauptmann Stelzer, gefordert sich für ein gerechtes AMS-Budget einzusetzen – unser passender Antrag dazu liegt bereits im Landtag auf und steht im Ausschuss für Standortentwicklung am 16. Jänner 2025 auf der Tagesordnung.“
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