Landwirtschaftskammer OÖ rückte bei erstem Neujahrsempfang das Agrarbundesland in den Fokus
OÖ/LINZ. Knapp 200 Gäste folgten der Einladung der Landwirtschaftskammer OÖ zum erstmals ausgerichteten Neujahrsempfang Auf der Gugl in Linz. Dabei wurde die Bedeutung von Oberösterreichs Landwirtschaft in den Fokus gerückt und ein reger Austausch mit den Interessenspartnern ermöglicht.
Jeder sechste Arbeitsplatz ist in Oberösterreich mit der Landwirtschaft verbunden, „rund 100.000 Arbeitsplätze hängen mit der Land- und Forstwirtschaft zusammen“, so Kammerdirektor Karl Karl Dietachmair. Oberösterreich sei Bundesland Nr. 1 in der Tierproduktion sowohl bei Schweinen, als auch bei Rindern und bei Geflügel.
„Die erfolgreiche Weiterentwicklung des Agrarproduktionsstandortes OÖ in den vergangenen Jahren beweist, dass die Zusammenarbeit mit vielen Interessenspartnern gut funktioniert. Wir danken auch ausdrücklich für die intensive und gezielte Unterstützung des Landes OÖ für unsere bäuerlichen Familienbetriebe. Um allerdings in dem aktuell herausfordernden wirtschaftlichen und politischen Umfeld weiterhin bestmögliche Lösungen und Unterstützungen für unsere Bauernhöfe erzielen zu können, braucht es weiterhin den Schulterschluss der Kräfte auf regionaler Ebene. Denn nur gemeinsam und gebündelt können wir unsere Interessen auf Bundes- und EU-Ebene bestmöglich durchsetzen“, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger beim Neujahrsempfang.
Agrar-Landesrätin Langer-Weninger verweist auf Herausforderungen
Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger verwies auf die große Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion in Oberösterreich, „wir können unsere Tische reichhaltig decken“. Sie verwies aber auch auf die Herausforderungen für die heimische Land- und Forstwirtschaft, darunter das Renaturierungsgesetz, die EU-Entwaldungsverordnung oder die rechtliche Unsicherheit beim Thema Vollspaltenregelung. Diese würden die rund 30.000 bäuerlichen Betriebe bei ihren Zukunftsinvestitionen zögern lassen. Zudem gebe es hohe Auflagen für die heimischen Betriebe, in der Gesellschaft aber kaum Bereitschaft, dafür auch zu bezahlen. Auch in der Land- und Fortwirtschaft sei ein Bürokratieabbau nötig. „Die nächsten Monate werden daher entscheidend für unsere Landwirtschaft und die Versorgungssicherheit im Land.“
Landeshauptmann Stelzer: „Lust an Vorschriften muss enden“
Einen politischen Jahresausblick gab Landeshauptmann Stelzer beim Empfang, verwies darauf, dass sich 2025 „80 Jahre Frieden in Österreich“, „70 Jahre freies Land“ und „30 Jahre EU-Mitglied“ jähren. „Das zeigt, in welchen gesegneten Zuständen wir leben dürfen, ist aber auch ein Auftrag, daran zu arbeiten.“ In der EU brauche es einen „Mentalitätswandel“, „die gemeinsamen Ziele sind gut, es hat sich aber eine Verbotskultur eingeschlichen. Die Lust an Vorschriften muss enden“.
Bei der Landwirtschaft bedankte sich Stelzer „nicht nur für ihre Arbeit und ihren Einsatz, sondern auch dafür, dass sie wesentlich dazu beitragen, dass Oberösterreich ein liebens- und lebenswertes Land ist und auch in Zukunft bleibt.“ Die Landwirtschaft gestalte das Land, „hat den Sachverstand und den Hausverstand dazu“.
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