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Kaineder zu Tschernobyl-Vorfall: "Extreme Verwundbarkeit nuklearer Anlagen"

Tips Logo Online Redaktion, 14.02.2025 14:54

Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Foto: Land OÖ/Werner Dedl)
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Foto: Land OÖ/Werner Dedl)

OÖ/KIEW. In der Nacht auf Freitag wurde die Schutzhülle des verunfallten Reaktors des AKW Tschernobyl laut ukrainischem Präsidenten Selenskyj bei einem russischen Drohnenangriff getroffen und schwer beschädigt. Erhöhte Strahlenwerte seien aber nicht gemessen worden. Oberösterreichs Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) sieht eine „unverantwortliche Eskalation und den erneuten Beweis für die Risiken der Atomkraft“.

Der Drohnenangriff auf die Schutzhülle der AKW-Reaktor-Ruine in Tschernobyl sei ein höchst alarmierender Vorfall. „Auch wenn laut der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) aktuell keine erhöhten Strahlenwerte gemessen wurden, zeigt dieses Ereignis einmal mehr die extreme Verwundbarkeit nuklearer Anlagen und die damit verbundenen Risiken“, so Kaineder.

„Unverantwortlich“

„Es ist unverantwortlich, dass militärische Angriffe auf nukleare Anlagen überhaupt stattfinden. Ein solcher Angriff kann unvorhersehbare Konsequenzen für Mensch und Umwelt haben. Der Sarkophag von Tschernobyl ist dazu da, die radioaktive Strahlung einzudämmen – jede Beschädigung erhöht die Gefahr einer Kontamination. Auch wenn die aktuellen Messwerte unauffällig sind, müssen wir uns bewusst sein, dass eine solche Eskalation schnell zu einer Katastrophe führen kann.“

Der Vorfall unterstreiche auch erneut die Gefahren, die von Atomkraftwerken ausgehen. „Es wird wieder einmal deutlich, dass Atomkraft niemals eine sichere Technologie sein kann. Sei es durch technische Defekte, menschliches Versagen oder wie in diesem Fall durch kriegerische Auseinandersetzungen – das Risiko ist nicht kontrollierbar.“

Ausbaupläne besorgen

Mit „größter Besorgnis“ kommentiert er in diesem Zusammenhang auch, dass Tschechien, neben zwei neuen AKW-Blöcken in Dukovany auch plane, zehn sogenannte Small Modular Reactors quer über das Land zu verteilen „und Bayerns Ministerpräsident Söder entgegen aller Fakten das Wiederanfahren der alten AKW fordert“.

Seine erneute Forderung: „Ein Ausstieg aus der Atomkraft ist unabdingbar, und Investitionen in erneuerbare Energien sind der einzige nachhaltige Weg in eine sichere Zukunft.“


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