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Herzkatheter-Zentren in Linz und Wels werden ausgebaut, Absage für Braunau

Tips Logo Karin Seyringer, 02.07.2025 16:41

OÖ/LINZ/WELS/BRAUNAU. Oberösterreich baut in den kommenden Jahren die drei bestehenden Herzkatheter-Zentren in Linz und Wels aus, die Zahl der Herzkatheter wird aufgestockt. Auch in Braunau war der Wunsch nach einem Herzkatheter da, die Region kommt aber nicht zum Zug. Warum, hat am Mittwoch die zuständige LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) erläutert.

Symbolfoto - die Herzkatheter-Zentren werden gestärkt. (Foto: Carolina K Smith MD/stock.adobe.com)
Symbolfoto - die Herzkatheter-Zentren werden gestärkt. (Foto: Carolina K Smith MD/stock.adobe.com)

Im Rahmen der regionalen Strukturplanung Gesundheit 2030, die aktuell erarbeitet wird, werden die Weichen für die Versorgungsplanung in Oberösterreichs Spitälern gestellt. Zentrale Entscheidungen betreffen dabei auch die kardiologische Versorgung. Oberösterreich plant hier, die Zahl der Coronarangiographie Geräte – besser bekannt als Herzkatheter – in den nächsten Jahren von fünf auf acht Geräte in Oberösterreich zu erhöhen. Investiert werden rund zehn Millionen Euro.

Ausbau an bestehenden Zentren

Entschieden wurde, mit den künftigen neuen Herzkathetern die drei schon bestehenden Herzkatheter-Zentren in Oberösterreich, die rund um die Uhr versorgen können, auszubauen bzw. zu stärken, für akute und planbare Eingriffe.

Jeweils um einen Herzkatheter erweitert werden die Zentren

  • Kepler Uniklinikum (KUK) Linz (aktuell zwei Herzkatheter)
  • Klinikum Wels Grieskirchen (aktuell zwei Herzkatheter)
  • Ordensklinikum Linz Elisabethinen (aktuell ein Herzkatheter)

„Wir schaffen damit nicht nur mehr Kapazität, sondern setzen auch einen klaren Fokus auf Qualität, Sicherheit und Erreichbarkeit – für alle Menschen in Oberösterreich“, so Haberlander.

„Sinnvollster und praktikabelster Weg“

Der Ausbau der bestehenden Zentren – und somit nicht die Eröffnung neuer Zentren in anderen Regionen – sei der sinnvollste und praktikabelste Weg, unterstreichen auch Primar Clemens Steinwender, Vorstand Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am KUK, Primar Martin Martinek, Leiter der Abteilung für Innere Medizin 2 am Ordensklinikum Linz, und Primar Ronald Binder, Leiter Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels Grieskirchen.

Und zwar aufgrund von schon vorhandener Expertise, des Fachpersonals, logistischer Abläufe und bestehender Infrastruktur sowie der Integration der involvierten Nachbardisziplinen. „Die Herzmedizin ist inzwischen so komplex, dass das reine Vorhandensein eines Gerätes noch in keinster Weise eine optimale Patientenversorgung gewährleisten kann. Der Aufbau solcher Zentren ist sehr schwierig zu stemmen“, so Steinwender.

Mit einem ausreichend großen Team sowohl in der Ärzteschaft als auch in der Pflege könne an den bestehenden Zentren eine qualitätsvolle Rund-um-die-Uhr-Versorgung sichergestellt werden, gerade bei akuten Herzinfarkten von besonderer Bedeutung.

Ein weiterer Vorteil der Stärkung der Zentren sei die ausreichend hohe Zahl an Fällen, wodurch sichergestellt werde, dass im Team Routine besteht und auch komplexere Fälle mit der nötigen Spezialisierung und Sicherheit behandelt werden könnten. Rund 100 Akutinterventionen brauche ein Operateur jährlich, um im Training zu bleiben, so Martinek. Auch die Ausbildung nachkommender Mediziner und Pflegekräfte könne so ermöglicht werden.

Kooperationen mit Salzburg und Amstetten

Haberlander betont, dass die Menschen in allen Regionen Oberösterreichs schon jetzt sehr gut versorgt würden. Um diese weiter zu verbessern, gibt es Gespräche mit Salzburg und Niederösterreich, „weil wir Gesundheitsversorgung nicht mehr statisch in Bundesländergrenzen denken.“ Ziel der Gespräche ist eine abgestimmte Versorgung für Oberösterreicher auch in Salzburg und Amstetten für Notfälle und für elektive Eingriffe.

Rettungshubschrauber Suben soll künftig rund um die Uhr fliegen

Ebenfalls kommen werde die Stärkung der Akut-Rettungskette vor allem im Innviertel. So laufen Gespräche mit dem ÖAMTC zum Notarzthubschrauber am Standort Suben. Es soll ab 2026 dort eine 24/7 Notfallbereitschaft eingeführt werden, der Hubschrauber rund um die Uhr fliegen können.

Symptome: Bewusstsein in Bevölkerung wichtig

Wie Primar Binder hervorhebt, müsse aber auch die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, das Wissen um die Symptome eines Herzinfarktes, ausgebaut werden. „Die längsten Verzögerungen vom Herzinfarkt zur Therapie ist immer noch die Zeit, die vergeht, bis zum Telefonhörer gegriffen und der Notruf verständigt wird.“

Braunau nicht zum Zug gekommen

Mit einer Unterschriftenaktion hat sich die Braunauer Herzgruppe für einen Herzkatheter in Braunau eingesetzt – Tips hat berichtet. Braunau ist nun aber nicht zum Zug gekommen. Sie war am Mittwoch auch in Braunau, um bei der Übergabe der Petition die Entscheidung und die Gründe dafür mitzuteilen. Rund 13.000 Unterschriften waren gesammelt worden.


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