Windkraft-Ausbau in Oberösterreich nimmt Fahrt auf, fünf Projekte im UVP-Verfahren
OÖ/LINZ/SANDL. Aktuell fünf Windpark-Projekte in Oberösterreich befinden sich im UVP-Verfahren, darunter der Windpark Sandl. Zwei sind im Feststellungsverfahren, wie der zuständige Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) am Freitag vor Presse vorlegt. „Das ist eine sehr gute Nachricht für Oberösterreich“, so Kaineder. Würden all diese Projekte verwirklicht werden, könnte Strom für die Versorgung von 400.000 Haushalten erzeugt werden.
Die aktuelle Rekordzahl an Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei Windkraft-Projekten zeige, dass Vertrauen in das Instrument gelegt werde. „Die Projekte werden nach klaren und gut geprüften Verfahren bewertet. Die Umweltverträglichkeitsprüfung stellt eine transparente und faktenbasierte Beurteilung der Projekte sicher“, betont Kaineder, dass die Prüfung auch frei von politischer Einflussnahme sei.
Fünf Projekte im UVP
Die aktuell im UVP-Genehmigungsverfahren befindlichen Projekte sind
- Windpark Königswiesen: zehn Anlagen, 72 Megawatt. Das Projekt wurde als erstes der aktuellen eingereicht, am 28. Juni 2024. Genehmigungswerberin ist die WE Königswiesen – St. Georgen am Walde GmbH, Standort ist in den Gemeinden Königswiesen (Bezirk Freistadt) und St. Georgen am Walde (Bezirk Perg).
- Windpark Sandl: 19 Anlagen, 137 Megawatt. Die Windenergie Sandl GmbH plant im Gemeindegebiet Sandl (Bezirk Freistadt, Freiwald) den Bau des größten Windparks in Oberösterreich. Das Projekt wurde am 20. November 2024 zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht. Der Windpark soll Strom für rund 125.000 Haushalte liefern. Wie Kaineder betont, zeige die Analyse der langjährigen Winddaten hier besonders hohes Potenzial für die Nutzung von Windenergie. Im laufenden UVP-Verfahren wurden drei ursprünglich geplante Anlagen aus Rücksicht auf den Luchs vom Projektwerber selbst aus dem Projekt genommen.
- Windpark Kobernaußerwald: 18 Anlagen, 130 Megawatt. Das Projekt wurde am 20. Dezember 2024 eingereicht. Genehmigungswerberinnen sind die Windpark Kobernaußerwald FlexCo und Netz Oberösterreich GmbH, Standortgemeinden: Lengau, Maria Schmolln, Munderfing, St. Johann am Walde, Schalchen (Bezirk Braunau am Inn), erstreckt sich über die Bezirke Braunau am Inn, Vöcklabruck und Ried im Innkreis.
- Windpark Sternwald: neun Anlagen, 65 Megawatt. Das Projekt wurde bei der UVP Behörde am 1. Juli 2025 zur UVP eingereicht. Im Zuge eines Repowerings sollen sieben Altanlagen abgebaut und durch neun moderne Windkraftanlagen ersetzt werden. Genehmigungswerberin ist die STERNWIND Errichtungs- und Betriebs-GmbH, Standort ist die Gemeinde Vorderweißenbach.
- Windpark Steiglberg (Kobernaußerwald): sechs Anlagen, 40,8 Megawatt. Das Projekt wurde bei der UVP Behörde am 4. November 2025 zur UVP eingereicht. Im Zuge des Repowerings soll eine Altanlage abgebaut und durch sechs moderne Windkraftanlagen ersetzt werden. Genehmigungswerberin ist die Windkraft Simonsfeld AG, Bundesforste AG, Standort: Gemeinde Lohnsburg am Kobernaußerwald (Ried im Innkreis).
Im UVP-Feststellungsverfahren, in dem geprüft wird, ob ein geplantes Projekt einer UVP (aufgrund von Größe, Art oder möglichen Umweltauswirkungen) unterzogen werden muss, liegen zwei Projekte:
- Die STERNWIND Errichtungs- und Betriebs-GmbH plant in der Marktgemeinde Windhaag bei Freistadt den Bau eines Windparks mit drei Windenergieanlagen. Die geplante Gesamtleistung beträgt bis zu 23,4 MW.
- Ebenfalls im Bezirk Freistadt plant die VERBUND Green Power Österreich GmbH in der Marktgemeinde Rainbach im Mühlkreis den Windpark Schiffberg. Auch hier sind drei Windenergieanlagen vorgesehen – insgesamt ebenfalls mit bis zu 23,4 MW elektrische Gesamtleistung.
Für 400.000 Haushalte
„Mit den aktuell eingereichten Projekten haben wir 62 Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 450 Megawatt sauberen Windstrom im Genehmigungsverfahren. Das sind über 1,3 TWh pro Jahr und damit etwa 400.000 Haushalte, die wir dringend brauchen, um die Versorgungssicherheit zu stärken, die Strompreise zu senken und regionale Wertschöpfung zu schaffen“, so Kaineder.
Die aktuell eingereichten Projekte befinden sich jeweils in Stufe zwei der UVP: der Prüfung der Unterlagen. Hier prüften Sachverständige, der Projektwerber kann überarbeiten und nachbessern. Nachfolgender Schritt ist dann die öffentliche Auflage/Kundmachung.
„Gute Nachricht für Energiezukunft“
Die hohe Zahl eingereichter Projekte sei eine sehr gute Nachricht für die Energiezukunft, ein Zeichen, dass Projektwerber trotz „schwarz-blauer Verbotspolitik beim Thema Windkraft“ Vertrauen in die UVP setzen würden.
Sandl in geplanter Ausschlusszone
Das Land OÖ hat wie berichtet im Zusammenhang mit der RED III-Richtlinie der EU Beschleunigungsgebiete, neutrale Zonen, aber auch Ausschlusszonen definiert. Die Verordnung ist noch ausständig.
Auch lesen: Windkraft: Ein Drittel Oberösterreichs wird Ausschlusszone
Gerade das größte Projekt Sandl liegt in einer geplanten Ausschlusszone. Rechtlich ist daher noch unklar, ob es bei einem positiven UVP-Bescheid auch wirklich realisiert werden kann.
Kaineders erneuter Appell daher: Verbotszonen nicht verordnen, diese brauche es nicht, seien seitens der EU auch nicht vorgeschrieben, es müsse nicht so rigide vorgagangen werden.
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20.11.2025 09:22
Lügen bis sich die Balken biegen
Wieder einmal wird hier Propaganda gemacht für diese Unvernunft. Alleine die Aussage es werden 400000 Haushalte versorgt ist bereits gelogen. Müssen wir in Zukunft zum Wäschewaschen und Kochen warten bis der Wind weht? Würden diese zerstörerischen Maschinen nicht dermaßen Subventioniert würde keiner mehr eine bauen. Die Folgen dieser Projekte werden nie erwähnt. Massive Zerstörung bei der Herstellung, beim Aufstellen, im Betrieb und beim Rückbau. Oberösterreich hat genug Wasserkraft. Hier wird mit allen Mitteln die Klimawahnsinn Agenda der EU umgesetzt.