MAUTHAUSEN/PREGARTEN. Der oberösterreichische Künstler, Professor Herbert Friedl, der zahlreiche Sakralräume in Oberösterreich gestaltet hat, ist am 27. Juli 2018 im 76. Lebensjahr verstorben. Das Requiem für Herbert Friedl wird am Mittwoch, 1. August um 14.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Anna in Pregarten gefeiert.
Herbert Friedl war ein oberösterreichischer Maler, Grafiker, Raum- und Objektgestalter. Er wurde 1942 in Unterweitersdorf geboren und stammt aus einer Arbeiterfamilie bäuerlicher Herkunft. Nach Abschluss einer Tischlerlehre absolvierte er die Höhere Technische Bundeslehranstalt Linz - Abteilung Grafik-Design. Er war Gasthörer an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und nahm an internationalen Künstlersymposien und Sommerakademien teil.
Grausamkeiten des NS-Regimes
Der Künstler lebte und arbeitete in Pregarten und Linz. Einen Schwerpunkt in seinem Schaffen nimmt die Druckgrafik ein. Friedls Engagement für die Würde des Menschen hat ihn auf die bedrückende Nähe des ehemaligen KZ-Lagers Mauthausen und die dortigen grausamen Geschehnisse bildnerisch reagieren lassen. In mehreren grafischen Zyklen hat er versucht, auf existentielle Fragen des menschlichen Daseins zu antworten. Friedl war auch der erste Künstler in Oberösterreich, der sich mit dem Thema der nationalsozialistischen Vergangenheit konkret auseinandergesetzt hat: Er hat dem Schrecken der NS-Herrschaft bildnerischen Ausdruck verliehen, wo die Worte fehlten. Ein aktuelles Werk Friedls: ein Mahnmal für die Opfer der „Mühlviertler Menschenjagd“ am Kalvarienberg in Wartberg ob der Aist, das im November 2015 enthüllt und gesegnet wurde.
Bedeutender Sakralkünstler
Herbert Friedl hat zahlreiche Sakralräume, Meditationsräume, Gedenkstätten, Kreuze und Kreuzwege gestaltet. So zeichnet er in Oberösterreich unter anderem für die Jägerstätter-Stele im Linzer Mariendom, in der Minoritenkirche Linz, für den Kreuzweg in der Pfarrkirche Altenberg sowie für die Gestaltung von Altarraum und Kreuzweg in Pregarten verantwortlich. Sein Leitmotiv für die künstlerische Arbeit war: „Das Einfache verwahrt das Rätsel des Bleibenden und des Großen“ (Martin Heidegger).
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