Perger Heimatvereine machen sich für ein neues Stadtwappen stark
PERG. Die Tradition der Perger Mühlsteine stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, das ist das erklärte Ziel der Museumsvereines Steinbrecherhaus und des Heimat- und Museumsvereines Perg. Am Hauptplatz sollen künftig Mühlsteine aufgestellt werden. Aber auch ein Antrag auf Änderung des Wappens wird eingebracht bei der Gemeinde.
Das Einhorn am Wappen der Stadt Perg könnte künftig auf einem Mühlstein stehen, zumindest, wenn es nach Harald Marschner, dem Obmann des Vereines Steinbrecherhaus, geht. Da es im öffentlichen Raum kaum Hinweise auf die bedeutende Geschichte der Mühlsteine in Perg gibt, die bis ins Mittelalter zurückreicht, möchte man nun dem mehr Augenmerk schenken. Die Mühlsteine sollen sichtbar gemacht werden, indem sie z.B. am Hauptplatz aufgestellt werden. Aber auch eine Änderung des Wappens soll angestrebt werden. Deshalb wurde in der Generalversammlung des Vereines Steinbrecherhaus mit Zustimmung des Vorstandes des Heimat- und Museumsvereines beschlossen, diese zu beantragen.
Auch im Gemeinderat ist dieses Vorhaben bereits angekommen und wurde von Bürgermeister Anton Froschauer bereits angekündigt. Der zuständige Sport- und Kulturausschuss soll sich unter Einbeziehung auch aller weiteren betroffenen Ausschüsse mit dem Thema nun befassen. Bei einer positiven Behandlung müsste das Wappen vom Land OÖ neu verliehen werden und das sei zu beantragen. „Diese Diskussion wird geraume Zeit in Anspruch nehmen, um alle Facetten berücksichtigen zu können. Unabhängig von einem Beschluss des Gemeinderates, ob eine Änderung beantragt wird, den Stellenwert des Mühlsteines der Bevölkerung näher zu bringen, halte ich für sinnvoll“, so Froschauer.
Kosten für Stadt, Vereine und auch Betriebe
Dazu würde allenfalls zählen, an belebten Stellen die Mühlsteine ins Rampenlicht zu rücken. Der Debatte um das Wappen will der Stadtchef aber nicht vorgreifen. „Fest steht, sobald ein Wappen geändert wird, ist es auch sofort zu verwenden, die Heraldiker werden es nicht dulden, dass das alte als Auslaufmodell weiter verwendet wird.“ Unklar ist natürlich auch, mit welchen Kosten so eine Umstellung verbunden sei. Nicht nur die Stadtgemeinde, auch Vereine und Betriebe würden davon betroffen sein.
Positive Debatte gewünscht
Für Harald Marschner, den Initiator des Vorhabens, ist wichtig, dass eine positive Debatte über die Entscheidung geführt wird. „Es wäre schön, wenn es was wird. Perg hat eine spektakuläre Geschichte, damit sollen sich die Bürger, vor allem jene, die neu zugezogen sind, beschäftigen, viele wissen ja gar nicht um die Bedeutung der Mühlsteine.“ Warum diese Tradition eigentlich bisher oft zu wenig im Fokus stand, versteht der Autor des Buches „Eine Kulturgeschichte des Mühlsteins“ nicht. Marschner erhofft sich auf jeden Fall, dass sich daran etwas ändert. Auch die Adaptierung des Wappens mit einem integrierten Mühlstein hält er für möglich. „Heutzutage kann das doch nicht so kompliziert sein, viele Dokumente kann man ja auf Knopfdruck ändern.“ Ob er damit recht behält, wird das Ergebnis der Beratungen zutage bringen.
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