Mobilität als Service: Pergshuttle als erster Schritt Richtung Öffi-System neu
PERG. Seit rund einem Jahr beschäftigt man sich in der Bezirkshauptstadt mit dem Thema Mobilität. Jetzt liegt ein ausgearbeitetes Konzept für ein Mikro-ÖV-System vor. Als erste Maßnahme soll spätestens ab Herbst, möglicherweise sogar schon ab August ein Pergshuttle zum Einsatz kommen.
Am Dienstag wurde für eine erste Maßnahme − ein Pergshuttle − im Gemeinderat der Grundsatzbeschluss gefasst. „Mit einem Pergshuttle verbinden wir mehrere Mobilitätsangebote in einem Fahrzeug. Es fungiert als klassisches Anruf-Sammeltaxi und als Stadtshuttle am Vor- und Nachmittag und soll für Sonderfahrten am Nachmittag bis hin zum Abend genutzt werden können“, verrät der Leiter des Themen-Arbeitskreises Anton Wahlmüller.
PERGshuttle soll Knotenpunkte im Zentrum untereinander und mit Ortschaften verbinden
Dadurch soll eine Stärkung des gesamten öffentlichen Verkehrs durch eine flexible Anbindung an Bahnhof, Busstationen, Car Sharing-Stationen und eine Reduktion des CO2-Ausstoßes ermöglicht werden. „Ein ganz wichtiges Ziel ist uns die Einfachheit des Angebotes. Wir werden in den nächsten Monaten dazu auch eine Informationskampagne starten“, verrät Wahlmüller gegenüber Tips.
Die Kosten für die ersten drei Jahre werden sich auf rund 325.000 Euro belaufen. Die Gemeinden muss rund die Hälfte dafür aufbringen. Der andere Teil wird finanziert durch eine Förderung des BMVIT (Verkehrsministerium) und den Kostenanteil des Fahrgastes, der pro Fahrt 1 Euro beträgt. Die Erarbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Communalp, der Direktion Straßenbau- und Verkehr des Landes Oberösterreich, dem Verkehrsverbund, dem Regionalverband Donauraum Perg, der Perger Wirtschaft, Schulen, Vereinen und Vertretern von gesellschaftlichen Organisationen.
„Ich sehe als Möglichkeit, in unserer Gesellschaft etwas zu verändern und eine Verhaltensveränderung herbeizuführen. Es geht nicht nur um die CO2-Einsparung. Vielleicht kann aber der eine oder andere Weg ohne PKW zurückgelegt werden“, ist Wahlmüller optimistisch.
Zukunftsvision von einem neuen Mobilitätssystem
„Es gibt Prognosen, die sagen, dass in zehn Jahren der KFZ-Stand so ist wie vor zehn Jahren“, so Bürgermeister Anton Froschauer. „ Es ist bedauerlich, dass das Car-Sharing-Konzept bei uns noch nicht erfolgreich war. Aber auch das wird man wieder aufgreifen müssen und dann einbinden in ein Gesamtsystem. Es geht vor allem darum, diese berühmte 'Last Mile' vom Wohnort z.B. zum Bahnhof zu schließen. Dann werden die Öffis auch angenommen.“
„In zehn Jahren werden wir uns darum streiten, in welchen Gemeinden es die Leute am einfachsten haben, von A nach B zu kommen. Dort werden sie hinziehen“, ist Wahlmüller überzeugt, dass die Stadt auf ihrem Weg richtig ist, um den Bedarf abzudecken. „Mit dieser Maßnahme haben wir das Problem noch nicht gelöst, aber es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.“
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