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Manuel Molnar: Ein Zahlenmensch mit sozialer Verantwortung für die Region

Michaela Primessnig, 24.01.2024 10:32

RIED/RIEDMARK/OÖ. Manuel Molnar ist seit Anfang des Jahres neuer Vorstandsdirektor (CSO) der Sparkasse Oberösterreich. Der Rieder hat keine klassische Bankerkarriere hingelegt, sondern zuerst Sportwissenschaften in Salzburg studiert, bevor er seine Leidenschaft für Finanzmanagement entdeckt hat.

Manuel Molnar ist seit 1. Jänner Vorstandsdirektor (CSO) der Sparkasse OÖ (Foto: Sparkasse OÖ/Maybach)

„Nein, eine klassische Fahrstuhlkarriere war es bei mir sicher nicht“, lacht der 40-Jährige aus Ried in der Riedmark. „Schon mit zwölf Jahren war für mich klar, dass ich Sport studiere“, erinnert sich Molnar im Gespräch mit Tips. Nach seinem Erst-Studium hat der aus St. Georgen an der Gusen stammende Molnar ein Fitnessstudio in Freistadt geführt und dabei seine Affinität zu Zahlen entdeckt. Es folgte ein Studium zum MBA für Finanzmanagement und der Einstieg in die Bankenwelt im Kommerzbereich in einer Filiale der Oberbank. Wenige Jahre später hat Molnar bereits seine erste Führungsposition als Filialleiter in Steyr übernommen, bevor es der zielstrebige Mühlviertler in die Geschäftsbereichsleitung schaffte.

„Bestellung zum CSO ist glückliche Fügung gewesen“

Seine Bestellung zum Vorstandsdirektor der Sparkasse OÖ bezeichnet der Rieder als „glückliche Fügung“. „Wenn man sein Kind aufwachsen sieht, dann möchte man in der Region etwas bewirken. In dieser Funktion kann man genau das tun. Ich habe mich mit dem, wofür die Sparkasse OÖ steht, sofort identifizieren können. Werte und einen Gründungsgedanken kann man schnell wohin schreiben, aber schon beim ersten Treffen habe ich gemerkt, dass diese Werte bei der Sparkasse wirklich gelebt werden, es war einfach gleich ein richtiges Gefühl“, erklärt der 40-Jährige.

Seiner großen Verantwortung im Vorstandsteam und der großen Herausforderung ist sich der Rieder überaus bewusst. „Wenn man etwas gerne macht, dann laugt es einen auch nicht aus und man steckt gerne all seine Kraft in die Sache.“

Für Molnar steht generell fest, dass eine Regionalbank mit einer Regionalstruktur auch als solche ein wichtiger Partner für die Menschen in der Region sein muss, deshalb werde man am Filialnetz (derzeit neun Standorte im Bezirk) auch festhalten. „Natürlich müssen wir auch Erträge erwirtschaften, es ist aber auch so, dass wir der Region was zurückgeben wollen“, wird Molnar ganz emotional.

„Wir sind ein wichtiger Partner in der Förderung des Breitensports mit der Schülerliga, dem Pinguincup, Strudengaucup, uvm. und genau das passt auch zu uns und unseren Werten. Es ist unsere Verantwortung, es geht darum, das Wohl der Leute zu fördern. Deshalb setzen wir auch stark auf das Thema Finanzbildung, weil wir glauben, dass diese von klein auf wichtig ist.“

Zinsniveau und Inflation: Maßgeschneiderte Lösungen gefordert

Für den neuen Vorstandsdirektor ist es wichtig, hinzuschauen, wo die Kunden der Schuh drückt. „Die Inflation wird nicht so schnell sinken. Bei den Zinsen ist es so, dass viele vergessen haben, dass wir das auch früher hatten. Der Anstieg in so kurzer Zeit war sehr rasant, aber der Peak ist erreicht, da wird sich auch was tun, aber ganz so optimistisch sehe ich es nicht, dass die EZB viel beim Leitzins tun wird.“

Noch habe man bei den 27.000 Kreditverträgen keine Ausfälle, das liege aber vor allem daran, dass davon nur 20 Prozent variabel verzinst sind. „Wir merken aber, dass wir fast 50 Prozent Rückgänge bei den Neuvergaben haben. Man sollte uns hier mehr Spielraum lassen, damit wir auch maßgeschneiderte Lösungen anbieten können“, kritisiert Molnar die Einschränkungen durch die KIM-Verordnung. „Der Trend im Wohnbau geht jetzt mehr hin zur Sanierung und auch zu Mehrfamilienhäusern, was ich im Sinne der Nachhaltigkeit nicht falsch finde.“

Entgegen mancher Vermutungen sei aber auch das Sparniveau nach wie vor hoch. Auch bei Vorsorge und Veranlagungen bleiben die Oberösterreicher sehr aktiv, allerdings eher bei konservativen Produkten wie dem Sparbuch, nur ein Drittel veranlagt in Wertpapieren. Bei den Unternehmen zeige sich eine hohe Resilienz. „Unsere Betriebe haben viel Eigenkapital und können mit geänderten Rahmenbedingungen gut umgehen. Wir gehen aber auch davon aus, dass es ab 2025 wieder besser wird für die Wirtschaft“, so Molnar.


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