Debatte um Handymast in Pergkirchen: Alternativer Standort soll geprüft werden
PERG. Bereits in der Gemeinderatssitzung im November sorgte ein Antrag auf Änderung der Flächenwidmung für ein Grundstück in Mitterberg für Ärger bei den Anrainern. Im Wald soll ein 42 Meter hoher Handymast errichtet werden. Am Dienstag wurde dafür nun die Einleitung des Verfahrens im Gemeinderat beschlossen. Allerdings mit dem Zusatz, man solle auch weitere Standorte auf ihre Eignung prüfen.
Nicht oft warten vor dem Kultur-Zeughaus zahlreiche Bewohner, die einer Gemeinderatssitzung beiwohnen wollen. Meistens dann, wenn ein Antrag auf Umwidmung auf der Tagesordnung steht, welche für Unmut bei betroffenen Anrainern sorgt. So auch diese Woche. Zur Abstimmung kam die Einleitung eines Umwidmungsverfahrens für ein Grundstück in Mitterberg, auf dem ein Handymast von der Firma MS-CNS GmbH mit Sitz in Pasching für Mobilfunkanbieter errichtet werden soll. Bereits im November war das geplante Vorhaben Thema im Gemeinderat. Weil mehrere Bewohner mit ihrer Anwesenheit ihrem Ärger Ausdruck verliehen, wurde die Behandlung zurück an den zuständigen Ausschuss delegiert und Vertreter der Anrainer sollten zu einer Sitzung eingeladen werden.
Anrainer ärgern sich über Informationspolitik
Das geschah dann auch so am 11. Jänner 2024. Mit dabei waren Eleonora Geirhofer, Alfred Gruber und Rudolf Kamptner. Ein Vertreter der ausführenden Firma sollte das Projekt näher erklären und auch die Möglichkeit geben, offene Fragen stellen zu können. „Da hieß es dann, unsere Fragen seien die Falschen“, ärgert sich Eleonora Geirhofer. „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Handys und Handymasten, aber warum hat man mit uns nicht gleich Kontakt gesucht. Natürlich will das keiner vor seiner Tür stehen haben, das verschandelt ja die Umgebung“, so Alfred Gruber. Eine Verbesserung des Empfanges würde ein Mast an dem Standort den Mitterbergern auch nichts bringen, das sei erläutert worden. Dieser sei für die Verbesserung des Empfanges in den Ortschaften Altenburg und Pergkirchen wichtig.
Den Vorschlag, dass auch andere Alternativen für den Standort geprüft werden sollen, haben die Anrainer eingebracht. Dieser wurde nun auch vom Gemeinderat aufgenommen. Vor allem eine Errichtung auf der Preschnitzer Höhe, die auch höher gelegen sei, wurde von mehreren Seiten als denkbare Variante gesehen. „Das ist für uns ein gangbarer Weg, damit wir das Verfahren einleiten können“, so Michael Harrucksteiner von der SPÖ. Auch Grünen-Chef Franz Baumann zeigte sich damit zufrieden. Und auch die FPÖ, die zuvor gegen die Einleitung des Verfahrens war, stimmte dieser Variante zu.
Asanger: „Erst Verfahren gibt Bewohnern Möglichkeit, sich einzubringen“
Die Bewohner aus Mitterberg zeigten sich nach der Sitzung nicht zufrieden. „Das ist eine Augenauswischerei. Wir haben das schon bei der Ausschusssitzung eingebracht. Wer garantiert uns denn, dass auch wirklich Alternativen geprüft werden“, zeigt sich eine Anrainerin unglücklich mit dem Ausgang der Abstimmung. Ausschuss-Obmann Klaus Asanger in der Sitzung aber klar: „Erst die Einleitung des Verfahrens ermöglicht es, dass alle Stellungnahmen eingebracht werden. Wir wollen die Leute ja miteinbinden, auch eine Info-Veranstaltung haben wir bereits zugesagt. Was mich aber schon irritiert ist, wenn andere Fraktionen (Hinweis auf FPÖ) in ihren Medien davon reden, dass sie etwas erfolgreich verhindert haben. Nur in einem Verfahren können die Ängste der Bürger gehört werden. Das ist Populismus pur.“
Asanger gab außerdem zu Bedenken, dass in diesem Versorgungsgebiet auch Blaulicht-Organisationen auf ein stabiles Netz im Einsatzfall angewiesen seien. „Ich möchte nicht daran denken, was wäre, wenn mal was passiert und eine schlechte Verbindung zu Verzögerungen führt. Da geht es schon auch um das Thema Sicherheit.“
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