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SCHWERTBERG. Das Hochwasser vom September 2024 beschäftigt die Gemeinde Schwertberg noch länger. Jetzt wurde mit der Flussbetträumung der Aist begonnen.

Die Räumung der Aist hat bei der Flutmulde Dachsberg begonnen (Foto: Max Oberleitner)
  1 / 4   Die Räumung der Aist hat bei der Flutmulde Dachsberg begonnen (Foto: Max Oberleitner)

Die Folgen des September-Hochwassers beschäftigen Schwertberg noch lange. „Das Hochwasser hat bis zu 40.000 m³ Sand und Geröll in der Gemeinde Schwertberg abgelagert. Diese Daten wurden durch einen vom Gewässerbezirk Linz beauftragten Green-Laserscan per Hubschrauber ermittelt“, sagt Bürgermeister Max Oberleitner. Die Ergebnisse der Vermessung flossen in ein umfassendes Projektgutachten ein, das als Grundlage für die Räumung der Aist diente. In diesem Gutachten wurden auch die genauen Soll-Tiefen des Flussbettes festgelegt, die beim Ausbaggern berücksichtigt werden müssen. „Zu Beginn des neuen Jahres erhielt die Marktgemeinde Schwertberg den positiven Wasserrechtsbescheid, der die Interessen des Fischereiverbandes, des Naturschutzes, der Umweltbehörde sowie aller Leitungsträger und des Gewässerbezirkes abwog.“

Start der Baggerungen und aktuelle Fortschritte

Der Gewässerbezirk richtete am 7. Jänner beim Dachsbergsteg das Baustellenquartier ein und begann am nächsten Tag mit den Ausbaggerungsarbeiten an der Flutmulde. Eine provisorische Rampe am rechten Aistufer ermöglicht den Abtransport des Materials. Die Arbeiten werden in den kommenden Monaten in Richtung Norden bis zur Fries-Wehr fortgeführt. Im Frühjahr sollen der Radweg und der Engelparkplatz nördlich der Eisenbahnbrücke wiederhergestellt sein. Für den Aistabschnitt zwischen dem Park und der Freizeitwiese wurde das Ziviltechnikbüro Wasser&Land beauftragt, präzisere Messungen durchzuführen. Aufgrund der Erosion alter Ablagerungen durch das Hochwasser wird zunächst das genaue Ausmaß der notwendigen Ausbaggerungen geprüft.

„Bereits im Dezember konnten mehr als 700 LKW-Ladungen Flusssedimente aus der Flutmulde in Furth und dem neu errichteten Sedimentfänger im Josefstal entfernt werden. Dank eines Medienaufrufs fanden sich zahlreiche Abnehmer für das Material, darunter Landwirte und Privatpersonen aus der Region. Dieses Angebot der kostenlosen Sandlieferung bleibt bis zum Frühjahr bestehen, solange die Arbeiten andauern. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0732/7720 14060 beim Gewässerbezirk melden“, sagt der Bürgermeister.

Erosionsschutz und nachhaltige Planung

Ein wesentlicher Fortschritt wurde auch bei den Erosionsschutzmaßnahmen entlang der Aist erzielt. „Am 12. Dezember beschloss der Schwertberger Gemeinderat ein Grundsatzübereinkommen mit zwei Landwirten. Ziel ist die Umwandlung von drei Hektar Ackerland entlang der Aist zwischen der Hödlmayr-Wehr und der Mündung des Aisthofener Baches in Dauergrünland und naturbelassene Auwälder. Diese Flächen sollen nicht nur künftigen Humusverlusten vorbeugen – Schäden in Höhe von 230.000 Euro und der Verlust von über 10.000 m³ fruchtbarem Ackerland sprechen für sich –, sondern auch zur Naherholung für die Bevölkerung dienen“, so Oberleitner. Für die Deponierung des nicht benötigten Aushubmaterials wurden im Vorjahr acht mögliche Standorte untersucht. „Es zeichnet sich eine Lösung ab, das Geschiebematerial auf verschiedene regionale Standorte zu verteilen. Bis zur Gewitter- und Unwettersaison im Sommer soll die Räumung der Aist weitgehend abgeschlossen sein, um den Hochwasserschutz in vollem Umfang zu gewährleisten.“

Bürgermeister Max Oberleitner betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Behörden auf Bezirks- und Landesebene, dem Hochwasserschutzverband Aist und dem Gewässerbezirk Linz. „Jeder Cent, der in den Hochwasser- und Hangschutz investiert wurde, hat sich gelohnt“, sagt Oberleitner. Ziel ist es nun, auch das Geschiebeproblem nachhaltig zu lösen. Zwei geplante Renaturierungsprojekte an der Aist sollen die Anlandungen langfristig reduzieren und die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses erhöhen.


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