Für eine neue Zeit in Peuerbach: Wolfgang Oberlehner und Peter Sattlberger sind sich einig
PEUERBACH. Wolfgang Oberlehner, Bürgermeister der Stadt Peuerbach, und Peter Sattlberger, Bürgermeister der Gemeinde Bruck-Waasen, sind sich einig: In Peuerbach beginnt im kommenden Jahr eine neue Zeit. Die Fusionsgespräche sind Geschichte, die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt. Tips hat die beiden Ortschefs zum Interview getroffen und mit ihnen über Pläne, Stimmungen sowie über die immer beliebter werdende Stelle des Bürgermeisteramtes im „neuen“ Peuerbach gesprochen.
Tips: Wie ist die Stimmung in Peuerbach und Bruck-Waasen?
Wolfgang Oberlehner: Die Stimmung ist positiv, sehr gut sogar. Es gibt keine Angriffe, alles läuft absolut ruhig ab. Die Zusammenarbeit funktioniert gut. Aktuell steht der Umbau des Rathauses an. Hier werden Reserven geschaffen, damit, sollte eine weitere Gemeinde dazustoßen, diese auch Platz hat.
Peter Sattlberger: Die Zusammenlegung ist beschlossen. Nun ist es Zeit zu arbeiten und sich nicht in der Vergangenheit zu verrennen. Die Menschen am Land wollen, dass die Infrastruktur erhalten bleibt. Da werden wir weiter am Ball bleiben und neue Straßenbauprojekte in Verbindung mit dem Breitbandausbau umsetzen. Die Leute sehen, dass wir für sie da sind und dass wir für die Zukunft gut gerüstet sind.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Steegen?
Oberlehner: Ganz normal. Steegen ist eine Nachbargemeinde, mit der wir wie immer sachlich zusammenarbeiten. Wir treten gemeinsam auf, wie es früher auch war. Das zum Teil Mehrgleisigefahren muss man sich anschauen, aber wir akzeptieren die Entscheidung und arbeiten mit allen Nachbargemeinden gut zusammen. Natürlich hat man mit Steegen ein besonderes Nahverhältnis. Wir werden die Dinge regeln wie es sich gehört.
In der ÖVPeigenen Zeitung kommt Steegen nicht mehr vor, warum?
Oberlehner: In der Zeitung wird über die gemeinsame Zukunft geschrieben. Steegen geht ihren eigenen Weg und kann darüber nicht berichten.
Sattlberger: Es hat einen Bruch gegeben, ja. Das heißt aber nicht, dass wir in Zukunft nicht mehr miteinander reden.
Oberlehner: Es werden keine Türen zugeschlagen.
Und wer übernimmt nun das Bürgermeisteramt in der großen Gemeinde Peuerbach?
Oberlehner: Am 3. Juli findet der Parteitag statt, an dem die ÖVP der Gemeinden zusammengeschlossen werden. Wir haben eine Ordnung in der Partei. Der Gemeindevorstand wird eine Reihung vornehmen und beschließen. Wir beide sind uns jedenfalls einig.
Sattlberger: Wir sind beide bereit für die neue Zeit. Der Vorstand wird entscheiden, wer von der ÖVP in die Wahl geschickt wird.
Es trauen sich ja einige das Amt des Bürgermeisters zu, alleine in der ÖVP kommen fünf Kandidaten in Frage. Hat man mit so großem Interesse gerechnet?
Oberlehner: Von den zirka 4000 Menschen in Peuerbach sind ungefähr 3000 wahlberechtigt und somit gibt es auch genauso viele mögliche Bürgermeisterkandidaten. Da sind fünf Personen wiederum nicht viel.
Sattlberger: Es ist schön, dass es eine große Auswahl gibt, bevor man keinen Kandidaten findet. Es ist positiv, dass sich die Leute für Politik interessieren.
Gäbe es Punkte, die man im Rahmen der Fusion anders machen hätte sollen?
Oberlehner: Möglich. Es gibt immer etwas, aber das ist nun Geschichte. Wichtig ist, dass wir die Potenziale, die wir haben, nutzen und uns in die Zukunft bewegen. Es geht darum, dass wir die Region weiterentwickeln und Arbeitsplätze schaffen, um die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen. Im Herbst startet auch der erste Abschnitt im Breitbandausbau.
Wie sehen Sie die Zukunft der großen Gemeinde Peuerbach?
Oberlehner: Es wird viele Dinge geben, die eine Chance bereit halten. Gemeinsam werden wir stärker sein und können die gesamte Region mitziehen. Das gemeinsame Betriebsbaugebiet INKOBA in Waizenkirchen ist zum Beispiel eine Erfolgsgeschichte.Auch das Schneeräumen kann man nun global sehen, so kann es besser werden.
Sattlberger: Wenn man zukunftsorientiert und weniger kleinkariert denkt, ist viel drinnen. Es gibt fast keinen Verein, wo nicht Menschen aus allen drei Gemeinden dabei sind. Warum fängt man also bei der Verwaltung zum Überlegen an? Wir gehen den Weg weiter, denn wenn mehr als 50 Prozent dafür stimmen, ist es richtig.
Oberlehner: Wir wollen das Ganze auf ein Niveau heben, das beiden Gemeinden würdig ist. Wir machen vieles richtig, denn sonst würden wir von den Leuten ständig nur beschimpft werden. Peuerbach ist ein Zentrum im Norden des Bezirks und das sollte man weiter ausbauen.
Sattlberger: Wir haben immer fair gearbeitet, haben niemanden bedrängt, sondern nur informiert. So hat sich jeder ein Bild machen können. Wir sind nicht ständig bei den Leuten vor der Haustür gestanden. In zehn Jahren wenn wir darüber reden, wird sich zeigen, dass wir der Zeit voraus waren.
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