RIED IM INNKREIS. Restlos ausverkauft war das Kellerbräu am Sonntag, als Walter Egger in seine 19. Derblecken-Saison startete (an den nächsten Sonntagen folgen zwei weitere Veranstaltungen). „Stargast“ war Landeshauptmann Josef Pühringer, dem sein „Fett-und-Pfannen-Sager“ gleich mehrfach präsentiert wurde.
Wie immer begann Egger, der ehemalige Hauptschuldirektor in Eberschwang, in der großen weiten Welt und näherte sich dann über die Bundes- und Landespolitik dem Treiben im Innviertel und in Ried. Hauptdarsteller im internationalen Teil war Wladimir Putin, aber auch Jean Claude Juncker und die Queen hatten Auftritte.
Im Österreich-Teil ging es vor allem um Song Contest, Sportlerwahl und Bundeshymne (“mein neuer Gesangshero Andreas Gabalier“). Egger lobte Außenminister Kurz, „Django“ Mitterlehner und den verstorbenen Udo Jürgens, während er mit Conchita Wurst und David Alaba in ihren Rollen als österreichische Helden offenbar Probleme hat.
Innenpolitisch beschäftigte er sich hauptsächlich mit den „zwei ehemaligen Großparteien“ SPÖ und ÖVP sowie dem Team Stronach, ging der Frage nach, was aus der Regierung Schüssel geworden ist (“Keine Sorge, denen geht nix ab“) und schlug vor, beim geplanten Papstbesuch in Österreich den Pfarrer von Hohenzell als Vorbeter einzusetzen.
Den Landeshauptmann fragte Egger, ob es stimme, dass sich der SPÖ-Landesvorsitzende Entholzer „immer entschuldigt, wenn er frech war“. Als Pühringer das bestätigte, meinte Egger trocken: „Landeshauptmann, das musst Du noch lernen.“ Der Landeshauptstadt Linz, „wo Fett und Pfandl eh schon heiß“ seien, empfahl Egger, das Bettelverbot aufzuheben und den Erlös in die Stadtkasse fließen zu lassen.
Im lokalen Teil kam natürlich Bürgermeister Albert Ortig vor, aber auch andere lokale Größen. Egger prophezeite, dass von der Begegnungszone in Ried vor allem die Fußgänger profitieren werden: „Da gilt Tempo 30 – ich kenne keinen Fußgänger, der schneller ist.“ Dass die letzte Ampel Rieds einem Kreisverkehr weiche, freue den Bürgermeister: „Dann ist auch noch das letzte Rot und Grün weg.“
Außerdem brauche Ried eine „Wut-Oma“: „Auf eine junge hört der Albert nicht, da ist er höchstens hörig.“ Kommentar vom Landeshauptmann, der neben Bürgermeister Albert Ortig saß: „Das war aufg“legt!“.
Auch als Egger meinte, dass die Zuhörer bei seinen Programmen durchaus mitdenken müssten, wagte Pühringer einen Zwischenruf: „Aber ich komm“ noch mit!“ Eggers Replik: „Ich bin dankbar für den Zwischenruf, jetzt kann ich im normalen Tempo weiterreden.“
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