Rieder Panzergrenadiere: Erneuter KFOR-Einsatz im Kosovo
RIED. Das Jahr 2017 war eines der herausfordernsten für das in der Rieder Zehner-Kaserne stationierte Panzergrenadierbataillon 13, und 2018 wird auch nicht viel ruhiger. Zusätzlich zur Stand-By-Phase für die EU-Battlegroup werden die 13er einen großen Teil des 38. österreichischen KFOR-Kontigents im Kosovo stellen.
Dazu kommen, wie Bataillonskommandant Oberst Alfred Steingreß erklärt, Milizübungen im April und eine große Personalwerbungsoffensive.
Battlegroup und KFOR
Die Einsatzbereitschaft für die EU-Battlegroup, auf die sich die Rieder im Herbst gewissenhaft vorbereitet haben, dauert noch bis Ende Juni. Höhepunkt der Vorbereitung war im November in Deutschland die Teilnahme an der internationalen Übung „Quick Lion 17“ mit belgischen und niederländischen Verbänden, bei der die 13er laut Oberst Steingreß „sehr gut abgeschnitten“ haben (hier geht's zur Bildergalerie).
Der EU-Auftrag überschneidet sich zum Teil mit dem kurzfristig eingeschobenen KFOR-Einsatz, der von April bis Oktober dauert. Sollte die EU in dieser Zeit auf einen Battlegroup-Einsatz bestehen – was seit Einführung der Battlegroups im Jahr 2004 noch nie der Fall war – würden die Rieder aus dem Kosovo abgezogen werden.
13er stark vertreten
An dem Einsatz, dem Steingreß „mit einer gewissen Vorfreude“ entgegenblickt, nehmen alle Rieder Kaderpräsenz-Kräfte teil. Insgesamt stellen sie mit einer gepanzerten Infanterie-Kompanie sowie in der nationalen Führung und der Stabskompanie etwa ein Drittel des österreichischen Kontingents.
Die Vorbereitungen für den Einsatz laufen bereits – ein Punkt dabei ist die Umstellung vom Schützenpanzer Ulan auf den im Kosovo verwendeten Radpanzer Pandur.
Die 13er haben reichlich KFOR-Erfahrung. Praktisch alle Berufssoldaten der Rieder Kaderpräsenzeinheiten haben schon mindestens einen Balkan-Einsatz hinter sich, für den Kommandanten wird es der fünfte sein. Trotz dieser internationalen Einsätze findet im April noch eine zehntägige Übung mit eigenen Milizsoldaten in Allentsteig statt.
Ziele zu 100 Prozent erfüllt
„Die Leistung der Soldaten im vergangenen Jahr war Wahnsinn“, lobt der Oberst seine Leute. „Das habe nicht nur ich bemerkt, sondern auch die Vorgesetzten.“ Die Ziele seien zu 100 Prozent erfüllt worden, bei der Personalwerbung liege Ried weit darüber und „gibt in der Brigade die Richtung an“.
Girls' Camp
Rundum gelungen war das Girls' Camp im September, an dem 84 junge Frauen teilnahmen – österreichweit die meisten. Steingreß: „Sie waren alle sehr motiviert, wollten aber auch etwas geboten bekommen.“ Da waren sie bei den 13ern an der richtigen Adresse: Das Programm reichte vom Exerzieren über Schießen und Nächtigen im Zelt bis zur Mutprobe, dem Abseilen bei der Staumauer in Klaus.
Das Feedback beim Heerespersonalamt war laut Oberst Steingreß „gewaltig“ – folglich wird auch heuer ein Girls' Camp in der Rieder Kaserne stattfinden (29. Juni bis 1. Juli).
Veranstaltungen
Zwei Wochen davor kommt die „Bundesheer on the Road“-Show nach Ried, verbunden mit dem Tag der offenen Tür (zu dem 2017 trotz Dauerregens 1500 Besucher kamen - hier geht's zur Bildergalerie) und dem Tag der Schulen (15./16. Juni).
Im Herbst folgt der Tag der Stellungspflichtigen, die sich dabei vor der Stellung über das Heer informieren können.
Beste Imagepflege betrieb das Bataillon auch mit den Auftritten und Vorführungen der Soldaten auf der Rieder Herbstmesse. „Die 13er haben die ORF-Bühne gerockt“, sagt Oberst Steingreß.
Personalwerbung
Eine ganz wesentliche Aufgabe sieht der Bataillonskommandant im Finden von neuem Personal. „Unser großes Problem ist nicht der Nachwuchs“, sagt er, „sondern die Zahl der Abgänge.“
Bei einem Personalstand von 25.000 Leuten gehen im Bundesheer pro Jahr 800 bis 1000 in Pension. Das betreffe natürlich auch die 13er, die durch Pensionierungen und Versetzungen im vorigen Jahr 55 Abgänge verzeichneten (bei einem Personalstand von 320 Berufssoldaten).
Allerdings war die Personalwerbung so erfolgreich, dass 108 „Neue“ dazu kamen. In Ried dienen derzeit zwei Frauen, die dritte kommt im April.
Steingreß: „Das Bundesheer ist ein sehr attraktiver Arbeitgeber mit guter Bezahlung und interessanten, fordernden Aufgaben. Wer will, findet hier eine lebenslange Anstellung.“
Garnisonsball
Nach einer längeren Pause findet in einem Jahr – am 19. Jänner 2019 – wieder ein Garnisonsball statt. „Die Nachfrage ist nie abgerissen“, sagt Steingreß.
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