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Zwei Rieder präsentieren 470-Seiten-Buch über die Geschichte der Garnison Ried

Walter Horn, 14.10.2024 17:55

RIED. Gerold Falch und Gerald Held haben das Buch „Die Geschichte der Garnison Ried im Innkreis“ geschrieben, das am 16. Oktober vorgestellt wird. Die zweijährige Recherche förderte etliches Unbekannte und manches Kuriose zu Tage.

  1 / 11   Gerold Falch (l.) und Gerald Held, Soldaten und langjährige Mitglieder der 13er-Kameradschaft, recherchierten für das Buch mehr als zwei Jahre lang. (Foto: Held)

Das Buch (470 Seiten, rund 1.400 Bilder) ist eine reine Chronologie des militärischen Geschehens in der Kaserne, von besonderen Veranstaltungen und Feiern bis zu Alltäglichem. In manchen Jahren wurde zu fast jedem Tag ein Eintrag gefunden.

Falch und Held hatten ursprünglich geplant, nach fünf Büchern, in denen sie die größeren Einsätze des Rieder Bataillons beschrieben (1967 in Tirol, 1968 an der tschechoslowakischen Grenze, 1990 im Burgenland, 1991 an der slowenischen Grenze und 2011 im Kosovo) „Die Geschichte der Garnison und ihre Kommandanten“ zu schreiben.

Schnell stellte sich aber heraus, dass das Material zu viel für ein Buch war. Daher beschränkten sie sich auf eine Chronik der Garnison. Die Geschichte und Geschichten der Kommandanten werden in einem weiteren geplanten Buch behandelt.

Unterstützung kam von drei Gastautoren: Florian Kotanko (Braunau), Anna Gugerbauer (Schärding) und Martin Prieschl (Vorgeschichte der Kaserne).

Das meiste Material haben die beiden aber selbst zusammengetragen. Den „Grundstein“ für das Archiv legte Gerald Held bei der Recherche für den Jubiläumsband „50 Jahre Garnison Ried“ 2008. „Damals habe ich angefangen, Informationen über die Garnison zu sammeln“, erzählt er. Mittlerweile umfasst das Archiv fast 350.000 Dateien.

Zwei Jahre recherchiert

Während der etwa zweijährigen Recherche für das Buch durchsuchten Held und Falch offizielle Staats-, Landes- und Stadtarchive ebenso wie private Archive. Sie nahmen Kontakt zu vielen ehemaligen Soldaten und Kameraden auf („vor allem zu Pensionisten“), von denen ihnen Unmengen von Fotos zur Verfügung gestellt wurden, und schalteten auch einen Aufruf in der Zeitung. Held: „Vieles haben wir irgendwie erfahren.“

Ein paar Beispiele: Aufklärungsbilder der U.S. Army vom 25. März 1945 bestellten sie bei einer Firma in Schottland, Bilder vom Flüchtlingslager erhielten sie über die Tochter der ehemaligen Leiterin des Camps aus Australien, dazu kamen Fotos von Grundwehrdienern von 1958, die damals ihren Alltag in der Kaserne fotografierten.

Geschichtliches

Die Stadt Ried wollte die Garnison unbedingt nicht zuletzt, weil vorher die Soldaten bei Übungen privat untergebracht wurden, was bei mehreren tausend Teilnehmern eine echte Herausforderung war. 1929 gab es erste Gespräch über den Bau einer Kaserne, die 1937 gebaut und am 23. September 1937 eröffnet wurde (übrigens ohne Duschen).

Die erste in Ried stationierte Einheit war das Infanterieregiment (IR) 17 aber nur für wenige Monate, denn nach dem „Anschluss“ übernahm die Wehrmacht die Kaserne. Stationiert waren vor allem „Ersatzregimenter“, deren Soldaten als Ersatz für die hohen Verluste an den Fronten verwendet wurden.

Nach Kriegsende 1945 wurde auf dem Gelände ein Rehabilitation Center der Internationalen Flüchtlingsorganisation IRO eingerichtet, das bis 1955 bestand.

In den 50er-Jahren suchten auch Geinberg und Utzenaich um die Kaserne an, in Obernberg gab es schon konkrete Pläne.

Erst im Februar 1958 wurde die Kaserne an das Bundesheer übergeben, welches hier das Feldjägerbataillon FJgB 13 stationierte, die „Vorläufer-Einheit“ des Panzergrenadierbataillons 13 (PzGrenB 13), die aber noch nicht über Panzer verfügte. Die ersten sechs Saurer-Schützenpanzer kamen erst 1964, die Ulan-Schützenpanzer erhielt das Bataillon 2003.

Benannt ist die Kaserne nach dem General und Staatssekretär in der 1. Republik Wilhelm Zehner, der am 11. April 1938 von den Nazis ermordet wurde.

Buchpräsentation:
Mittwoch, 16. Oktober, 19.30 Uhr
Ried, Sparkassen-Stadtsaal
Bestellmöglichkeiten:
per Mail an info@13-kameradschaft.at oder über die Website 13-kameradschaft.at

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