„Uns gibt‘s noch!“ – Neustart der Messe Ried von Null auf 100
RIED. Die weitgehenden Lockerungen ab 5. März bringen auch der Messebranche nach zwei Jahren wieder Planungssicherheit. Tips sprach mit dem Direktor der Messe Ried, Helmut Slezak, über die Pläne des Unternehmens.
Tips:Die Aussendung, dass die Messe Ried „von 0 auf 100“ startet, kam schon wenige Stunden nach der Ankündigung der Lockerungen. Haben Sie damit gerechnet und schon vorgearbeitet?
Slezak: Ja, manche Sachen musst du auf Verdacht machen, wenn die Zeit knapp wird. Die Sportmesse ist normalerweise Ende Dezember fertig, jetzt müssen wir sie praktisch in vier Wochen organisieren. Wir haben uns gesagt „Was wäre wenn...“ und mit der Arbeit angefangen. Wir sind jetzt positiv eingestellt: Wir können erstmals auch den Ausstellern sagen, unter welchen Voraussetzungen die Messen stattfinden. Die Lockerungen gehen sogar weiter, als wir erwartet haben.
Tips:Wie lief der Kontakt mit den Ausstellern? Sind Sie in Kontakt geblieben, haben Sie sich auch in der Pause um Zusagen für kommende Messen bemüht?
Slezak: Natürlich hält man die Kontakte aufrecht. Für die Sportmesse sind mit einer Ausnahme alle großen Sponsorpartner mit im Boot und die Verträge sind schon unterschrieben. Klar, man hat mit den Ausstellern, vor allem mit den Großen, geredet. Aber oft kam auf unseren Anruf sofort die Frage: „Wie sind die Regeln?“ Darauf konnten wir lange keine Antwort geben.
Tips:Mit welchen Ausstellerzahlen rechnen Sie? Gibt es da noch Zurückhaltung oder sind gleich alle wieder an Bord?
Slezak: Es ist jetzt noch etwas zu früh, das zu sagen. In den nächsten drei bis vier Wochen werden wir wissen, was möglich ist.
Tips:Mit welchen Besucherzahlen rechnen Sie? Werden sich die Besucherzahlen gleich normalisieren oder wird das noch dauern?
Slezak: Bei unseren Herbstmessen, die sehr gut über die Bühne gingen, waren die Besucherzahlen wie immer oder sogar besser. Ich bin überzeugt – wenn die Infektionszahlen weiter zurückgehen –, dass die Besucherzahlen nicht heruntergehen.
Die Leute wollen raus, sie wollen das Erlebnis Messebesuch, sie wollen den Kontakt zwischen Ausstellern und Besuchern. Da mache ich mir keine Sorgen.
Tips:Wie hat die Messe die Pause wirtschaftlich überstanden?
Slezak: Für uns war die Herbstmesse nahezu überlebenswichtig. Wir haben vom März 2020 bis September 2021 von den Rücklagen gelebt und diese aufgebraucht. Es war natürlich schwierig, aber die Stadtgemeinde [Eigentümer der Messe Ried„ und die Energie Ried [Eigentümer des Messegeländes und der Hallen„ sind uns entgegen gekommen. Unter anderem waren wir von der Miete befreit. Wegen der Eigentümerstrukturen waren wir andererseits von den meisten Förderungen ausgeschlossen. Vergleichbare private Messen haben ein Vielfaches an Förderungen bekommen. Aber uns gibt‘s noch, und wir sind frohen Mutes, dass wir stärker zurückkommen.
Tips:Kurz zu den einzelnen Messen im Frühjahr – die Sportmesse vom 25. bis 27. März, das „Frühjahrstrio“ mit „Guten Appetit“, „50 plus“ sowie „Familienglück“ am 9. und 10. April, und die Music Austria vom 13. bis 15. Mai. Ist da viel Neues zu erwarten?
Slezak: Das Messeduo „Guten Appetit“ und „50 plus“ wird durch das neue Format „Familienglück“ zum „Frühjahrstrio“. Da wird es unter anderem das erste innviertler Spielefest geben. Da kann man am Tisch oder in einer Ecke stundenlang Spiele ausprobieren, und es wird im Keine-Sorgen-Saal zwei Familienkonzerte geben, mit Bluatschink und RatzFatz. Bei den anderen Messen haben wir programmatisch nichts Neues gebucht, weil es lange zu unsicher war.
Tips:Gibt es schon Pläne für den Herbst und für neue Messen?
Slezak: Die gibt es natürlich. Vom 14. bis 18. September wollen wir wieder das Oktoberfest veranstalten, dieses Mal wieder im Fachmessezentrum und der Red-Zac-Arena, was bei der Premiere 2019 sehr gut angekoimmen ist. Am 15. und 16. Oktober beziehungsweise vom 4. bis 6. November folgen die Modellbaumesse und die „Haus & Bau“. Wenn es gelingt, präsentieren wir am 21. und 22. Oktober mit der „Whisky, Gin and More“ im Keine-Sorgen-Saal ein neues Format für hochwertigen Genuss.
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