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Hundekot auf den Wiesen der Bauern: Mehr Vernunft beiderseits ist gewünscht

Sevim Demir, 05.03.2019 16:30

BEZIRK ROHRBACH. Mit dem geschmolzenen Schnee kommen nicht nur die Wiesen wieder zum Vorschein, sondern auch das ein oder andere Hundehäufchen. Ein Thema, das sowohl bei Hundebesitzern, Bauern aber auch unter den Tierärzten für Gesprächsstoff sorgt.

Die Wiese der Kühe sollte nicht das Klo der Hunde sein. Foto: Demir
Die Wiese der Kühe sollte nicht das Klo der Hunde sein. Foto: Demir

Neospora Caninum - so heißt die Krankheit die angeblich in jedem Hundekot steckt. Aber ganz so einfach ist es nicht: „Die Hunde müssen zuerst eine infizierte Nachgeburt bzw. einen infizierten abortierten Fötus von einer Kuh fressen. Wenn sie diesen ausscheiden, muss wiederum die Kuh den Kot fressen. Und ist dieser Kot infiziert, erst dann kann eine Kuh sich mit dieser Krankheit anstecken“, erklärt Andrea Tews, ehemalige Tierärztin von St. Peter, die jetzt in Oberkappel Hunde züchtet. „Oftmals sind es die eigenen Hofhunde, denn diese befinden sich immer in unmittelbarer Nähe der Kühe“, ergänzt sie.

Tews ist seit 1997 nur ein Fall im Bezirk Rohrbach bekannt, bei dem eine Kuh durch Hundekot an Neospora Caninum erkrankt ist. Und trotzdem: „Auch wenn die Gefahr einer Ansteckung gering ist, hat Hundekot nichts auf den Wiesen zu suchen. Wenn ich mit meinem Rudel spazieren gehe, räume ich es immer weg“, appelliert Tews an die Hundebesitzer. Sie fordert aber auch, dass die Gemeinden die Hundehalter unterstützen. „Wir zahlen eine Menge Hundesteuer. Da sollen die Gemeinden zumindest Sackerlspender aufstellen.“

Bauern sehen es anders

„Hundekot in unseren Wiesen ist problematisch. Zum einen ist es für uns Landwirte nicht schön anzusehen. Das Hauptproblem aber ist, dass der Kot bei der Ernte mit ins Grundfutter gelangt. Das Risiko, dass Kühe dadurch erkranken, ist erheblich, wodurch enorme Tierarztkosten entstehen können“, sind sich einige Landwirte aus St. Peter einig. „Es ist wichtig, dass Hundehalter Acht geben, wo ihre Haustiere ihr Geschäft verrichten, bzw. sicherstellen, dass der Kot nicht in den Wiesen liegen bleibt.“

Mehr Vernunft – beiderseits

Bei stark frequentierten Spazierwegen kann Hundekot natürlich generell ein hygienisches Problem darstellen. Hundebesitzer sollten grundsätzlich den Kot ihrer Hunde wegräumen. Gründe warum es dennoch einige nicht tun, sind laut deren Aussagen von Hundehaltern zu wenig Mistkübel auf den Wanderwegen, Plastikverschwendung und manche finden es einfach nicht notwendig, die Häufchen im Wald einzusackeln. Eine Lembacherin bringt es auf den Punkt: „Hundebesitzer sollten einfach die Häufchen ihrer geliebten Vierbeiner einsammeln. Und nicht bei jeder kranken Kuh ist ein Hund Schuld. Es wäre schön, wenn Landwirte sich besser über dieses Thema informieren würden. Dann steht einem friedlichen Miteinander nichts mehr im Wege.“


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