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Schwimmen lernen: Früh anfangen, aber ohne Druck

Petra Hanner, 26.06.2019 09:25

BEZIRK ROHRBACH. Ertrinken ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter 14 Jahren, warnt das Rote Kreuz erneut zu Beginn der heurigen Badesaison. Bianca Hofmann aus Rohrbach-Berg ist eine der guten Feen aus dem Bezirk, die den Kindern noch diese Lebenskompetenz beibringen. Mehr als 1.000 Kinder haben bei ihr in den vergangenen zehn Jahren schon schwimmen gelernt.

Foto: Birgit Pumberger
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Meldungen, dass heutzutage rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen nicht mehr ordentlich schwimmen können, sind alarmierend. „Wir im Bezirk Rohrbach stehen da Gott sei Dank viel besser da“, meint die Volksschullehrerin, die auch als Bezirksschwimmreferentin und Schwimmkurs-Leiterin tätig ist. „Bei uns lernen schon ganz viele Kinder mit fünf Jahren das Schwimmen. Das jüngste, das es bei mir im Kurs gelernt hat, war sogar erst dreieinhalb“, erinnert sie sich. Und trotzdem legt sie den Eltern mit Nachruck ans Herz, keinen Druck auszuüben und nicht zu ehrgeizig zu sein, denn Schwimmenlernen sei eben eine individuelle Sache.

Mit etwa fünf Jahren – im Schulanfänger-Alter – sei die Aufmerksamkeit, das Sozialverhalten und die Koordination meist so weit, dass das Schwimmen leichter erlernt werden kann. „Generell sagt man, bis zum Ende der vierten Schulstufe sollte es gelingen. Man hat also Zeit!“, so Bianca Hofmann.

Zu wenige Bäder

Den Grund dafür, dass die Zahl der Nichtschwimmer heute ansteigt, sieht sie auch in der mangelnden Bäder-Infrastruktur: „Ganz generell gibt es zu wenig Bäder, nicht nur hier bei uns im Bezirk. Das höre ich auf Fortbildungen bei Kollegen aus dem ganzen Land. Aber andererseits gibt es auch hier im Bezirk Leute, die zum Beispiel nicht einmal wissen, dass wir in Ulrichsberg ein Hallenbad haben. Und hoffentlich bekommen wir noch bald eins hinzu“, fügt sie hinzu und meint damit das geplante Hallenbad in Rohrbach-Berg.

Eltern sind Vorbilder

Generell können Eltern schon im Baby- und Kleinkind-Alter vieles tun, damit die Kinder die Scheu vor dem nassen Element verlieren: „Das Wichtigste: Eltern sind Vorbilder! Mit Babys im Wasser spielen, auch einmal auf den Kopf spritzen und selber auch schwimmen gehen“, legt sie den Eltern ans Herz. Auf der Basis bauen die Volksschulen dann später auf. Im Bezirk Rohrbach tun sie das auch höchst erfolgreich: Beim Pinguin-Cup des Jugend-Rotkreuzes, den Bianca Hofmann im Bezirk Rohrbach ehrenamtlich betreut, holten die Rohrbacher Schulen im Vorjahr den Landessieg und heuer zwei dritte Plätze.

Schwimmabzeichen

Nicht zu vergessen: Schwimmabzeichen, die entweder bei den Schwimmlehrern oder in den Schulen erworben werden können, können auch für den späteren Berufsweg notwendig sein: Angehende Polizisten etwa müssen aktuell den Fahrtenschwimmer vorweisen können. Den kann man bereits ab dem neunten Lebensjahr ablegen.

Jetzt hat die Mama zweier Kinder aber selber einmal Sommerpause. Im Herbst und Winter bis in den Frühsommer hinein geht es für sie dann wieder weiter mit den Schwimmkursen, die unseren Kindern das Leben retten können.


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