Wildschweine und Hasenpest machen den Jägern im Bezirk Rohrbach viel Arbeit
BEZIRK ROHRBACH. Den Jägern in den Grenzgebieten des Bezirkes geht“s trawig: Die Wildschwein-Population nimmt überhand und die Hasenpest ist in der Grenzgemeinde Wegscheid in Deutschland aufgetreten.
Die Zahl der Wildschweine ist vor allem in den Bereichen von St. Stefan-Afiesl bis hinaus nach St. Oswald, aber auch in der Donauleiten rund um Kirchberg enorm groß. Mit dementsprechend vielen Schäden haben die Landwirte in diesen Gebieten zu kämpfen.
Jäger tun ihr Möglichstes
Bezirksjägermeister Martin Eisschiel beschreibt das Problem: „Wir kommen heuer in manchen Gemeinden auf Rekordstrecken von 50 Wildschweinen und mehr. Die Jäger vor Ort tun wirklich ihr Bestes, um die Zahl der Tiere auf einem verträglichen Maß zu halten, aber es ist nicht einfach. Wildschweine sind enorm intelligent, was die Bejagung schwierig macht. Die Landwirte bei uns sind aber sehr kulant und stellen kaum Schadensforderungen an die Jäger, die für Wildschwein-Schäden in der Landwirtschaft aufkommen müssen. Natürlich werden entsprechende Grundstücke von der Jägerschaft wieder hergerichtet.“
Infrarot-Jagd könnte Erleichterung bringen
Erleichterung könnte in diesem Fall die Bejagung mit Infrarot-Nachtziel-Geräten bringen. Eine entsprechende Forderung wird bereits diskutiert. Damit dies in den betroffenen Gebieten auch eingesetzt werden dürfte, bräuchte es aber noch eine Änderung des Jagdgesetzes.
Die Gefahr, dass die Grenzgänger-Wildschweine die auch für Hausschweine gefährliche Afrikanische Schweinepest aus Tschechien einschleppen könnten, ist – zumindest momentan – wieder kleiner geworden. Eisschiel: „Die Krankheit ist von unserem Grenzgebiet weggerückt. Wir haben aber die Jäger ganz stark dahingehend sensibilisiert, dass sie diese nicht aus Versehen, zum Beispiel bei Jagdausflügen, einschleppen.“
Hasenpest rückt näher
Dafür aber grassiert derzeit unter den Hasen im deutschen Grenzgebiet bei Wegscheid die sogenannte Hasenpest. Diese verläuft für Nager tödlich und kann auch auf den Menschen übertragen werden, wo sie sich in verschiedenen Verlaufsformen äußern kann. Tödlich ist sie für Menschen nicht.
Bisher ist im Bezirk noch kein Fall von Hasenpest aufgetaucht, informiert der Bezirksjägermeister: „Wir appellieren aber an die Bevölkerung, tod aufgefundene Feldhasen nicht anzugreifen, sondern unverzüglich einen Jäger zu informieren, damit das verendete Tier im Labor untersucht werden kann.“ Ein Glück sei es, dass der Hasenbesatz gerade im betreffenden Grenzraum sehr gering und dadurch eine Ausbreitung nicht so rasch möglich ist. Generell sei die Zahl der Feldhasen im Bezirk Rohrbach auf einem Tiefststand. Heute beträgt dieser nur noch rund ein Drittel bis ein Viertel der Tiere wie vor 15 bis 20 Jahren. Krähen, Füchse und eine Vielzahl anderer natürliche Feinde seien dafür maßgeblich mitverantwortlich, so Eisschiel.
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