Arbeiten an der Rohrbacher Pfarrkirche fast abgeschlossen: „Ein Kleinod des Mühlviertels ist restauriert“
ROHRBACH-BERG. Vier Jahre nach dem Start der ersten Vorbereitungen, gehen die Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche Rohrbach in die letzte Phase.
Für das Bundesdenkmalamt ist Rohrbach eine der größten Pfarrkirchen, die restauriert wurden. „Das könnte eine kleine Stiftskirche sein“, meint Petra Weiss, Landeskonservatorin des BDA für Oberösterreich. Dementsprechend herausfordernd waren auch die Arbeiten, die „nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern vor allem für den Erhalt der Kunstwerke notwendig waren.“ Denn auch die nächsten Generationen sollen sich daran erfreuen können.
Wertschätzung für historische Substanz
„Wichtig war, die Pfarre und die Gläubigen für die Besonderheiten zu sensibilisieren. Vieles ist selbstverständlich geworden. Unsere Aufgabe ist es, diese historische Substanz in Erinnerung zu rufen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, nennt Weiss etwa den Granitboden oder die frisch gereinigten und neu verkabelten Kristallleuchter, die in vielen Kirchen verloren gehen. „Das sind kleine Details, die ein schlüssiges Bild ergeben. Die Kirche hat eine gewisse Stimmung zurückbekommen und ist zum Feierraum geworden. Ein Kleinod des Mühlviertels ist restauriert“, freut sich die Expertin.
Gerüstabbau am 16. Dezember
Nach der Neugestaltung des Altarraums, der Restaurierung der großen, raumhohen Altäre mit ihren künstlerisch hochwertigen Gemälden und Skulpturen, der Kanzel und auch des Orgelgehäuses sowie der reich geschnitzten Emporengitter, werden mit 16. Dezember alle Gerüste im Kirchenraum abgebaut. „Über den Winter werden noch Gemälde renoviert und einzelne Bilder und Skulpturen kommen zum Restaurieren ins Atelier“, verrät Albert Ettmayer, Gestamtkoordinator der Kirchenrenovierung im Bauteam. Er ist dankbar für die professionelle Begleitung durch das Bundesdenkmalamt, die „entscheidend für die Umsetzung des gesamten Projektes“ war.
Endspurt für Staffelmarathon
„Unsere Kirchenrenovierung war ein Staffelmarathon, bei dem viele, viele Hände zusammengearbeitet und ineinandergegriffen haben und der jetzt in den Endspurt geht“, ergänzt Ettmayer. 20.000 freiwillige Stunden wurden bislang dafür geleistet. Dank dieser Robotleistungen und der umsichtigen Bauleitung von Alois Lindorfer kann der Kostenrahmen von 4 Millionen Euro eingehalten werden. „Für die letzte Phase gilt es jetzt alle Kräfte zu bündeln, um die Renovierung der Pfarrkirche im Frühjahr komplett abschließen zu können“, bittet er Spender und freiwillige Helfer weiterhin um Unterstützung. Finanzielle Zusagen von Diözese, Land oÖ, Stift Schälgl und dem BDA sind bereits erfolgt.
Pfarrer Alfred Höfler ist dankbar, dass vor allem die Pfarrgemeinde das Großprojekt mitgetragen hat. „Wir haben wieder eine schöne Kirche und einen würdigen Rahmen für gemeinsame Feiern, aber noch wichtiger ist die Botschaft, die dahintersteht.“ Er freut sich, dass das Motto „Ich helfe mit“ bald durch „Gemeinsam geschafft“ ersetzt werden kann.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden