Als Stammzellenspender typisiert: Vielleicht kommt der nächste Lebensretter aus einer Rohrbacher Schule
BEZIRK ROHRBACH. Nur drei Prozent der Österreicher sind als Stammzellenspender typisiert. Viel zu wenig, dachten sich Sophia Bötscher, Schülersprecherin der HAK Rohrbach, und Tobias Schönleitner, Schülervertreter in der HTL Neufelden. Schließlich kann damit jeder zum Lebensretter werden. Kurzerhand organisierten die beiden Typisierungsaktionen an den Höheren Schulen im Bezirk Rohrbach und mittlerweile ist die Datenbank um 118 potenzielle Spender reicher. Weitere werden folgen.

Es geht ganz einfach und schnell: Hat man sich erstmal registriert, braucht es nur mehr einen simplen Wangenabstrich – und schon ist man als Stammzellenspender typisiert. Mit dem Abstrich können die notwendigen sechs HLA-Merkmale der menschlichen DNA bestimmt werden, die darüber entscheiden, ob man als Spender für einen Leukämie-Patienten in Frage kommt.
13 Klassen der HAK, HLW und des Rohrbacher Gymnasiums haben sich an der ersten und größten gemeinsamen Typisierung für „Geben für Leben“ im Centro beteiligt. „Alle 15 Minuten kommt eine neue Klasse und es läuft sehr geregelt ab“, freut sich Sophia Bötscher. Am Ende des Tages waren es 118 junge Menschen, die jetzt als Stammzellenspender typisiert sind. Weitere solche Aktionen folgen an der HTL Neufelden sowie an der TFS Haslach.
Mehr Aufmerksamkeit für ein wichtiges Thema
Der HAK-Schülerin und ihrem Mitstreiter Tobias Schönleitner aus der HTL Neufelden geht es mit ihrer Initiative aber nicht nur darum, potenzielle Spender zu finden. „Wir wollen möglichst viele Menschen erreichen und über die lebensrettende Arbeit von ‚Geben für Leben‘ informieren. Vor allem die junge Generation soll für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden“, beschreiben die beiden Organisatoren, die durch die Union Höhere Schüler (UHS) auf „Geben für Leben“ aufmerksam wurden.
Hoffnung auf Überleben
Katharina Palatzky, die für „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ vor Ort war, ist begeistert über so viel jugendlichen Einsatz. „Die Typisierung war ein großartiger Erfolg – diese 118 Schüler schenken einem an Leukämie erkrankten Menschen Hoffnung auf Überleben.“ Jedes Jahr sind etwa 300 Patienten auf die Spende von passenden Stammzellen angewiesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gene zweier Menschen zusammenpassen, liegt bei 1:500.000. Umso wichtiger ist es, dass sich möglichst viele Menschen zwischen 17 und 45 Jahren als Stammzellenspender typisieren und in die weltweite Datenbank eintragen lassen.
Geben für Leben arbeitet eng mit der UHS zusammen. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Österreich 2.000 Schüler typisiert, unter denen fünf potenzielle Lebensretter gefunden wurden. „Vielleicht kommt der nächste Lebensretter ja aus einer Rohrbacher Schule“, meinen Sophia und Tobias. Ihre Initiative soll jedes Jahr eine Fortsetzung finden und zu einer Tradition an den Höheren Schulen Rohrbachs werden.
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