Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Besonderes Honigjahr geht im Bezirk Rohrbach zu Ende

Petra Hanner, 17.09.2024 18:45

BEZIRK ROHRBACH. Ein arbeitsintensives Jahr liegt hinter den Imkern in der Region. Die Ertragsmengen könnten in diesem Jahr unterschiedlicher nicht sein, die Qualität ist aber durchwegs durchschnittlich bis gut.

Arthur Walch hat einen guten Überblick über das Honigjahr im Bezirk. (Foto: Bio-Imkerei Bienenglück)

Die Bio-Imkerei Bienenglück in Penning bei St. Johann betreut mehr als 100 Bienenstöcke, die über den ganzen Bezirk Rohrbach und darüber hinaus verteilt stehen. Imker Arthur Walch hat einen entsprechend guten Überblick über das Honigjahr im Bezirk und fasst zusammen: „Uns Imkern ist es heuer durchschnittlich gut gegangen. Eine Besonderheit war heuer der sogenannte Melizitosehonig, der auch Betonhonig genannt wird. Er hat überall für viel Arbeit gesorgt.“

Hart wie Beton

Melizitosehonig ist eigentlich Waldhonig, der aber durch eine andere Zuckerzusammensetzung schon in der Wabe extrem hart wird. Qualitativ ist er sehr gut, er bedeutet aber für den Imker viel Arbeit – und nicht jeder Imker ist dafür gerüstet. „Wir haben als große Imkerei eine spezielle Presse, mit der wir den Betonhonig gut herauslösen können, denn herkömmliches Schleudern funktioniert bei ihm nicht. Wer aber wenig Erfahrung mit Melizitosehonig hat oder nicht über das entsprechende Equipment verfügt, tut sich schwer. Es gibt heuer Imker, bei denen der Ertrag aus diesen Gründen gegen null geht“, erklärt Arthur Walch. Er selber und viele seiner Kollegen können sich über eine gute bis überdurchschnittliche Ernte freuen.

Aufwand enorm

Für den Konsumenten macht es aber keinen Unterschied: Melizitosehonig wird als ganz normaler Waldhonig verkauft. Allerdings wird er im Glas schneller wieder fest als anderer Honig, was jedoch immer ein Zeichen guter Qualität ist.

Der Aufwand, den die Imker dieser Umstände wegen heuer betreiben mussten, ist enorm: „Durchschnittlich haben die Bienenzüchter in der Region doppelt so viel Zeit mit der Imkerei verbracht wie in einem normalen Jahr.“

Ideales Wetter für Bienen

Das Wetter spielte den Bienen heuer in die Hände: Der Frühling war feucht genug und nicht zu heiß, das Flugwetter war ideal und die Vegetation üppig perfekte Bedingungen für Bienenvölker. Und als die große Hitze im Sommer kam, war das Erntejahr für die Imker schon so gut wie vorbei. Den Hauptschädling in der Imkerei, die sogenannte Varroa-Milbe, hatten die Bienenzüchter insgesamt gesehen gut unter Kontrolle.

Im Wintermodus

Aktuell befinden sich die Völker schon im Wintermodus und auch die Imker fangen an, sich auf die Zeit vorzubereiten, in der der Honigverkauf am stärksten ist: „Die Nachfrage steigt in den kalten Monaten. Jetzt stehen letzte Kontrollen bei den Stöcken an, damit diese gut über den Winter kommen. Drinnen wird der Honig abgefüllt, Oxymel wird angesetzt und Wachs für die Kerzen vorbereitet, um nur einige Herbstarbeiten zu nennen“, erzählt Arthur Walch und will auch noch einmal darauf aufmerksam machen, dass es eben nicht egal ist, welchen Honig man kauft: „Nur rund die Hälfte des Bedarfs in Österreich kann durch heimischen Honig gedeckt werden. Entsprechend groß ist die Menge importierter Ware aus dem Ausland, der den heimischen Markt preislich stark unter Druck setzt. Wer zu regionalem Honig greift, der macht alles richtig. Er ist gut für die Natur, die Biodiversität und die regionale Wirtschaft. Der Konsument alleine hat es in der Hand!“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden