Gefräßige Maikäfer-Larven setzen Hopfenbauern in Haslach schwer zu

Nikolaus Starlinger ist selbst ein wenig ratlos: „Ich weiß nicht, was für Engerlinge ich da habe, aber sie haben mir schon meine Christbaumkulturen angefressen und seit zwei Jahren habe ich auch beim Hopfen massive Probleme. Schäden im Grünland sind ja schon lange bekannt, aber dass sie auf den Hopfen gehen, ist neu“, erzählt er im Tips-Gespräch.

Erste Engerlinge auch beim Grundnachbarn

Heuer ist der Schaden besonders groß. Von seinen sieben Hektar Hopfen ist ein Drittel der Fläche schon stark befallen. Er bewirtschaftet seine Felder biologisch und war – vielleicht deshalb – im Umkreis bisher der einzige betroffene Hopfenbauer. Jedoch: „Gestern habe ich meinen Nachbarn getroffen, dessen Hopfenfeld direkt an meins angrenzt, und er hat mir erzählt, dass er jetzt auch die ersten Engerlinge gefunden hat“, zeigt sich Starlinger besorgt.

Seinen eigen Schaden beziffert er bisher mit rund 150.000 Euro – eine Katastrophe, ist der Hopfenanbau doch die Haupteinnahmequelle am Hof.

Hoffen auf Jungpflanzen

Mittel gegen die Maikäferlarven gibt es im Hopfenanbau keine. Wie auch, wenn sie das grüne Gold ansonsten eigentlich nicht anrühren. Deshalb muss der Haslacher Landwirt darauf hoffen, dass die Tiere weiterziehen und nicht mehr zurückkehren, wenn seine nachgesetzten Jungpflanzen in zwei, drei Jahren tragen werden. Aktuell helfen ihm seine Hühner, den Schaden ein wenig zu begrenzen.

Restlicher Hopfen gedeiht gut

Der Obmann der Mühlviertler Hopfenbau-Genossenschaft, Stefan Hofer, fühlt mit seinem Vorstandsmitglied mit: „Für den Klaus ist es sicherlich eine Katastrophe und wir können leider nicht wirklich helfen, weil wir selber keine Erfahrung mit Engerlingen im Hopfenbau haben.“ Er hofft, dass sich das Problem nicht ausweitet.

Abgesehen von den betroffenen Feldern am Hof der Familie Starlinger sieht es für das übrige Hopfenanbaugebiet Mühlviertel heuer gut aus: „Das Juli-Wetter mit viel Niederschlag und moderaten Temperaturen hat dem Hopfen voll getaugt. Wenn jetzt im August noch ein wenig Regen kommt und es nicht noch extrem heiß wird, wie etwa im vergangenen Jahr, dann könnte wieder eine durchschnittlich gute Ernte herausschauen. Bei der Hopfenbonitierung im Herbst sind wir aber auf jeden Fall schlauer“, so Hofer.