Keine Einschränkungen: Rohrbachs Ärzte stehen geschlossen hinter dem HÄND-System
BEZIRK ROHRBACH. Trotz der seit Ende Juni geltenden Freiwilligkeit beim Hausärztlichen Notdienst (HÄND) ist die ärztliche Versorgung im Bezirk Rohrbach weiterhin gesichert.
„Bei einem Treffen der Rohrbacher Allgemeinmediziner haben alle einstimmig zugesichert, die Visitendienste auch weiterhin lückenlos zu besetzen – obwohl dies nicht mehr verpflichtend ist“, berichtet Bezirksärztevertreter Werner Stütz. Die Hausärzte im Bezirk seien sich ihrer Verantwortung bewusst, betont er. Aus anderen Regionen wisse man bereits von Schwierigkeiten bei der Dienstplan-Erstellung sowie Einschränkungen in der Versorgung. Der HÄND deckt Zeiten außerhalb der regulären Ordinationsstunden ab – werktags von 19 bis 23 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 8 bis 23 Uhr.
Wer hat Dienst?
Dass jedoch auch während der normalen Ordinationszeiten nicht immer ein Arzt erreichbar ist, musste kürzlich eine Frau aus Arnreit feststellen. Weil ihr Hausarzt auf Urlaub war, versuchte sie es bei anderen Ärzten im Umkreis: „Zwei hatten erst nachmittags geöffnet, ein dritter war ebenfalls auf Urlaub, andere nicht erreichbar“, berichtet die Tips-Leserin. Erst beim achten Anruf – beim Arzt in St. Veit – hatte sie schließlich Glück.
In solchen Fällen rät Werner Stütz zur Nummer 141: Dort erfahre man, welche praktische Arztordination gerade geöffnet hat.
Vollbesetzung mit Lücke
Insgesamt zeigt sich der Bezirk Rohrbach in einer privilegierten Lage: Alle Kassenstellen sind derzeit besetzt. Nur in Helfenberg wird mit Jahresende eine Stelle frei, da sich die praktische Ärztin Gisela Wohleser beruflich verändert. Bisher gibt es noch keine Bewerbungen. Wahlärztin Anita Schwarz-Lummerstorfer kann sich eine Gruppenpraxis gemeinsam mit einem möglichen Nachfolger vorstellen. Sollte dieser die Praxis lieber alleine weiterführen wollen, würde sie ihre Wahlordination fortführen.
Stütz sieht die Nachwuchsproblematik bei den Hausärzten vor allem im fordernden Berufsalltag und den teils wenig attraktiven Arbeitsbedingungen. Diese würden viele junge Mediziner abschrecken.
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