Frischer Wind für das Kaufmannsmuseum Haslach und Sportverein freut sich auf neues Clubgebäude
HASLACH. Zwei große Projekte stehen in Haslach vor ihrer Umsetzung: Das Kaufmannsmuseum und das Heimathaus im Alten Turm werden saniert, erweitert und bekommen ein neues Konzept pünktlich zum 100. Geburtstag des Heimathauses. Und der Sportverein Haslach bringt mit einem neuen Clubgebäude seine Infrastruktur auf ein modernes Level. Im TuK wurden beide Projekte der interessierten Bevölkerung vorgestellt.
Fast 100 Jahre alt ist das Heimathaus im Alten Turm. Seit 1970 hat sich dort nichts mehr verändert. Auch das Kaufmannsmuseum im Aumayerhaus wirkt seit seiner Eröffnung 1980 wie eingefroren in der Zeit. Nun aber beginnt eine neue Epoche: 1,2 Millionen Euro fließen in die Sanierung und Neugestaltung. „Wir wollen die Identität Haslachs bestmöglich einfangen“, sagt Christina Leitner vom Verein Kultur in der Fabrik, der die Museen betreibt. Dafür wurde nicht nur ein Konzept entworfen, sondern aufgrund der unter Denkmalschutz stehenden Substanzen auch tief geforscht: Historische Untersuchungen brachten etwa einen vergessenen Eingang zum Alten Turm ans Licht.
Die Sanierung soll behutsam erfolgen, erklärt Wolfgang Windisch vom Architekturbüro Arkade in Haslach, welches planerisch sowohl für die Sanierung der Museen, als auch die Neuerrichtung des SV-Vereinsheims verantwortlich zeichnet.
Künftig führt ein gemeinsamer Eingang zu beiden Museen, ein barrierefreier Nebeneingang wird errichtet, ein Lift eingebaut. Nur der Alte Turm selbst bleibt von der Barrierefreiheit ausgenommen. Damit niemand etwas versäumt, werden ausgewählte Objekte im Kaufmannsmuseum gezeigt.
Mehr Ausstellungsfläche
Besucher erwartet künftig mehr Raum für Workshops und Veranstaltungen, ein Café lädt zum Verweilen ein. Die alte Greißlerei bleibt ebenso wie der Colonialwarenbereich erhalten, das Obergeschoß wird erstmals als Ausstellungsfläche genutzt. Dort entsteht auch der Übergang zum Turm. Neue Themen wie Online-Shopping schlagen Brücken in die Gegenwart.
Im Alten Turm wird Haslachs Geschichte neu erzählt und moderner und greifbarer aufbereitet als bisher.
Am 5. Oktober, bei der „Langen Nacht der Museen“, gibt es die letzte Möglichkeit, das Kaufmannsmuseum in seiner bisherigen Form zu erleben. Danach wird ausgeräumt und der Umbau startet. Im Mai 2027 soll alles wiedereröffnet werden.
Bürgermeister Dominik Reisinger erinnert daran, dass die Idee zur Sanierung seit rund 20 Jahren in der Schublade lag: „Es fehlte immer am Geld. Als das Land vor einigen Jahren auf uns zukam und über 80 Prozent Förderquote zusagte, war das der entscheidende Anstoß.“
Ein Traum wird Wirklichkeit
Nicht weniger bedeutend ist das zweite große Projekt: das neue Clubgebäude des Sportvereins Haslach. 1,6 Millionen Euro werden auf der Kranzling investiert. „Ein Vereinsraum stärkt die Gemeinschaft und hat eine wichtige soziale Funktion – momentan fehlt uns das“, betont Obmann Markus Gutenberger. Die Sportanlage ist spürbar in die Jahre gekommen, die bestehenden Gebäude stammen aus den 80er- und 90er-Jahren.
Die Pläne sehen ein modernes Vereinsheim mit Tribüne für 200 Personen, Ausschank und vier Umkleidekabinen vor. Da die Anlage im Hochwassergebiet liegt, wird das Gebäude aufgeständert.
Bürgermeister Reisinger spricht von einem „langen Traum, der jetzt endlich Wirklichkeit wird“. Für den Verein ist es mehr als ein Gebäude – es ist die Grundlage, um auch künftig überleben zu können.
Bis 2027 soll alles stehen
Wenn alles nach Plan läuft, wird die alte Infrastruktur noch heuer in Eigenregie abgetragen. Im Februar 2026 beginnt der Bau, im Sommer steht die Dachgleiche. Fertig sein soll das Projekt spätestens 2027, rechtzeitig zum Bezirksmusikfest auf der Kranzling.
Auch hier stemmt die Gemeinschaft viel selbst: Ein Drittel der Kosten wird in Eigenleistung erbracht.
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