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„Sehn wir uns nach dem Krieg?“: Ein Feuerzeichen gegen das Vergessen in Kirchberg

Martina Gahleitner, 12.10.2025 11:28

KIRCHBERG. Ein bewegendes Stück der Peilsteiner Geschichte lässt die Kulturgemeinschaft Kirchberg dieser Tage auf der Bühne lebendig werden. „Feuerzeichen“ erzählt eindrucksvoll von den letzten Kriegstagen im April 1945, von Mut und Widerstand und lässt das Publikum nachdenklich zurück.

Premiere von Feuerzeichen in Kirchberg (Foto: Monika Reiter)
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„Theater, das unterhält und die Menschen in Herz und Hirn erreicht“: Das wollte Autor Oskar Zemme immer bieten. Mit „Feuerzeichen“ – seinem letzten Bühnenstück, das noch bis 26. Oktober in der Alten Tischlerei in Kirchberg aufgeführt wird – ist ihm das jedenfalls auf bewegende Art gelungen. Das Kriegsdrama zeigt, wie mutige Peilsteiner die vom Volkssturm gegen die vorrückenden Amerikaner aufgestellten Panzersperren beseitigen wollen und sich mit dieser Tat für ihren Ort geopfert haben. „Peilstein darf nicht brennen“ machten sie sich am Stammtisch gegenseitig Mut, wohlwissend, dass sie der Widerstand ihr Leben kosten konnte.

Mit Herz, Haltung und Humor

Taschentücher sind ratsam ob der Tragik dieser wahren Geschichte, bei der Regisseur Joachim Rathke gemeinsam mit Assistent Heinrich Pusch aber auch den Humor nicht zu kurz kommen lässt. Während Männer mit Panzerfäusten und Frauen mit Betbüchern und Rosenkränzen über die Bühne eilen, die Hitlerjugend wild entschlossen aufmarschiert, der Gauleiter vom Kinderchor feierlich begrüßt wird, starke Frauen alles am Laufen halten müssen und der amerikanische Soldat unterhalten werden will, entspinnt sich auch eine junge, unschuldige Liebe. „Sehn wir uns nach dem Krieg?“, fragt Leni ihren Karli und beide träumen von einer Zukunft in Frieden, während die fernen Kanonen donnern.

Mit den zeitlosen Themen Krieg und Frieden, Mut, Menschlichkeit und Moral und einer eindrucksvollen Leistung des Ensembles auf und hinter der Bühne verspricht „Feuerzeichen“ einen ergreifenden, berührenden Theaterabend. Bei der Premiere zeigte sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer begeistert und lobte das Projekt als wichtigen Beitrag zum heurigen Jubiläumsjahr: “Das Stück zeigt eindrucksvoll, wie schwer es ist, in Zeiten der Angst die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es erinnert uns daran, dass Verantwortung und Zusammenhalt zentrale Werte sind – das gilt angesichts der globalen Lage heute genauso wie in vergangenen Zeiten.“

Tickets und Termine: www.kultur-kirchberg.at oder unter Tel. 0680 2304551 (17-19 Uhr)

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