Naturtipp im Dezember: Nisthöhlen mit Untermietern
Bäume mit Spechthöhlen im Wald stehen zu lassen oder Nistkästen aufzuhängen, zählt zu den populärsten Artenschutzmaßnahmen. Natürliche Nisthöhlen in einem Baum sind nicht nur den Höhlenbesitzern zugänglich, sondern werden auch von einer Reihe Untermietern bevölkert und bleiben nicht lange leer.
Sobald sie ein Specht fertig gezimmert hat, finden sich die ersten Untermieter ein. Dies gilt auch für Nistkästen, die wir im Garten den unterschiedlichen Höhlenbrütern anbieten, die mehr Lebewesen als nur Vögel beherbergen. Es sind verschiedene Meisenarten, Kleiber, Fliegenschnäpper und Sperlinge, die darin Eier legen, brüten und die Jungvögel bis zum Flüggewerden füttern. Sie bringen allerlei Lebewesen im Laufe einer Brutperiode mit.
Wer jemals Nistkästen kontrolliert und gesäubert hat, kennt Flöhe, die uns beim Öffnen der Vorderwand anspringen oder am Rande des Flugloches auf das Eintreffen der Höhlenbewohner warten. Hin und wieder finden sich Siebenschläfer, Fledermäuse oder Haselmäuse ein, die hier ihr trautes Heim aufschlagen. Es können auch Wespen, Hornissen oder Hummeln sein, die darin ihre Nester bauen, die manchmal ein Stück weit über das Flugloch herausragen.
Winterputz in den Nistkästen
Leicht, aber mit Vorsicht ist das Suchen nach Untermietern bei künstlichen Nistkästen. Diese sollten ohnehin jährlich gereinigt werden, und jetzt mit Winterbeginn ist der letzte Zeitpunkt dafür, bevor die Brutsaison wieder losgeht. Am besten zieht man sich Handschuhe an, wenn man den Inhalt herausholt. Manchmal entdecken wir noch ein Ei oder ein paar tote Jungvögel darin. Dabei finden wir auch Reste von Milben, Wanzen oder Lausfliegen, die sich direkt an den Tieren gütlich tun. Bruthöhlen sind seit eh und je ein eigenes Ökosystem, wenn auch auf kleinstem Raum.
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