
BEZIRK ROHRBACH. Neuneinhalb Kilo Verpackung, die pro Einwohner und Jahr in der Restmülltonne entsorgt werden, haben den Bezirksabfallverband Rohrbach zum Handeln veranlasst. Seit Jahresbeginn gibt es den Gelben Sack auch im Bezirk, mit dem Leichtverpackung sammeln und richtig entsorgen besonders leicht gemacht wird.
Nach den ersten drei Monaten zieht Franz Hofer, Obmann des Bezirksabfallverbandes, erste Bilanz: „Die Rückmeldungen sind unterschiedlich: Die einen können nicht verstehen, warum man jetzt zusammenwerfen soll, was vorher strikt getrennt wurde. Die anderen sind froh, dass der Gelbe Sack endlich auch bei uns eingeführt wurde.“ Fakt ist, dass mit dem Gelben Sack und dessen Hausabholung der Sammelkomfort deutlich erhöht wurde. „Weniger oder nicht mobile Bürger haben so die Chance, ihre Verpackung richtig zu entsorgen. Aber in erster Linie soll damit weniger Verpackungsmüll im Restmüll landen“, ergänzt Hofer. Laut Analyse könnte die Hälfte des Inhalts einer Restabfalltonne besser verwertet werden. Neben vermeidbaren Lebensmittel-Abfällen sind das vor allem Kunststoff- und Metallverpackungen. „Restmüll ist am teuersten zum Entsorgen. Dieses Zusatzangebot soll dazu beitragen, dass wir die Erhöhung der Sammel- und Recyclingquote, die das Gesetz vorschreibt, leichter erreichen.“
ASZ stehen weiterhin offen
Die getrennte Sammlung im Altstoffsammelzentrum ist natürlich weiterhin möglich – und auch erwünscht. Denn die sortenreine Sammlung ermöglicht eine hohe stoffliche Verwertung, was die Basis für ein ökologisch und wirtschaftlich sinnvolles Recycling ist.
Der Inhalt des Gelben Sacks kommt in eine Sortieranlage. „Derzeit wird in diesen etwa 35 Prozent recyclingfähiges Material herausgeholt, das wieder zurück in den Kreislauf kommt. Fehlwürfe werden als Ersatzbrennstoff verwendet. In der neuen Sortieranlage, die gerade im Ennshafen gebaut wird, soll die Quote bei 80 Prozent liegen – das entspricht fast der händischen Sammlung“, berichtet der BAV-Obmann.
Ins ASZ bringen, stützt die Müllgebühr
Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Gelbe Sack fürs ASZ ein Nachteil, „das war uns von Anfang an klar“, sagt Franz Hofer, der beim Verpackungsmaterial mit rund 300.000 Euro weniger Einnahmen rechnet. „Das wird sich vermutlich auch geringfügig auf die Abfallgebühren auswirken, denn die erzielten Erlöse aus den ASZ fließen in die Gebühr ein.“ Was Öffnungszeiten und Standorte angeht, werde man Handlungsbedarf haben, ist Hofer überzeugt. „Der Bezirk hat die höchste Dichte an ASZ-Standorten in Oberösterreich und liegt bei den Öffnungszeiten mit 4,1 Stunden je 1.000 Einwohner auf Platz zwei. Wir werden im BAV-Vorstand beobachten und dann beraten, wie es weitergehen wird.
Der Gelbe Sack wird alle vier Wochen abgeholt, Säcke müssen spätestens bis 6 Uhr am Abholtag bereitstehen. Es können auch mehrere Säcke bereitgestellt werden. Jeder Haushalt hat eine Rolle mit 13 Stück zugestellt bekommen, zusätzliche Säcke gibt es kostenlos beim jeweiligen Gemeindeamt.
Verpackungen müssen restentleert, also ausgelöffelt und ausgetrunken sein. Im eigenen Interesse ist auch das Auswaschen ratsam. Materialien, die sich leicht trennen lassen, sollten voneinander gelöst werden. Für Trennung und Recycling ist die ARA zuständig.