ROSSLEITHEN. Ortsbauernobmann Hubert Schmeißl versorgt seit mehreren Jahren die Bevölkerung von Roßleithen und Umgebung mit Biomasse.
Mehr als zehn Jahre lang beschäftigt sich Hubert Schmeißl bereits mit erneuerbaren Energien. Seit 2008 besitzt er eine solare Hackschnitzeltrocknung und ist damit ein Nahversorger im Bereich der Biomasse. „Die Kapazität beträgt je nach Witterung und Sommer zwischen 800 und 1000 Schütt-raummetern (Srm),“ so der Nebenerwerbslandwirt und Milchbauer, der damit regionale Kunden beliefert. Gemeinsam mit sechs weiteren Roßleithner Bauern hat Schmeißl 2004 die Ökoenergie Roßleithen gegründet. Außerdem ist der 50-Jährige Mitbetreiber des Biomasseheizwerkes Windischgarsten. 2011 absolvierte er die Ausbildung zum Biomassefacharbeiter.
Familiärer Zusammenhalt
Mit seiner Frau Elisabeth hat Hubert Schmeißl 1991 die Landwirtschaft von einem Geschwisterpaar auf Leibrente übernommen. Die drei Kinder helfen fleißig am Hof mit. „Der familiäre Zusammenhalt stärkt uns in unseren Entscheidungen“, sind sich Elisabeth und Hubert einig. Nur so sei es möglich, dass beide neben der Land- und Forstwirtschaft zusätzlich arbeiten gehen können, um die finanzielle Situation am Betrieb zu bewältigen. „Rein aus der Landwirtschaft sind kaum größere Investitionen zu bewältigen“, weiß Schmeißl. Als Kontrollassistent in der Leistungsprüfung der Tierzucht kommt Hubert Schmeißl viel herum und kennt die Anliegen der Bauern. Er besucht zirka 50 Betriebe im Intervall von 40 Tagen und nimmt Laborproben. Außerdem erfasst er die Milchmenge und die Abstammung der einzelnen Tiere in den Zuchtbetrieben.
Vorstellung von reichen Bauern
„Die Gesellschaft hat oft den Eindruck, es gibt große, reiche Bauern. Das streite ich nicht ab, aber egal wie groß, es braucht Fleiß, Geschick, familiären Zusammenhalt und oft mutige Entscheidungen, um einen Betrieb zu vergrößern und weiterzuentwickeln“, betont Schmeißl, „außerdem hat nicht jeder dazu die Möglichkeit. Durch viele Auflagen und Vorschriften sind die Landwirte wirtschaftlich oft sehr eingeschränkt.“
Fortwirtschaft als wesentliches Standbein
Seit zwei Jahren ist Hubert Schmeißl Ortsbauernobmann von Roßleithen. Die Region zeichnet sich durch größtenteils Grünlandbetriebe im land- und forstwirtschaftlichen Bereich aus. Es sind fast ausschließlich Nebenerwerb- und Zuerwerbsbetriebe, mit der Fortwirtschaft als wesentliches Standbein. Für viele Roßleithner ist auch Urlaub am Bauernhof eine gute zusätzliche Einkommensmöglichkeit.
Regionalität ist wichtig
Besonders wichtig ist dem Ortsbauernobmann die Regionalität. „Alles, was in der Region gekauft wird, nicht nur Lebensmittel, ist Wertschöpfung für die Region. Das regionale Denken müssen wir unbedingt wieder in den Vordergrund rücken“, so der Ortsbauernobmann, der betont, dass „die enormen Begehrlichkeiten der Gesellschaft ein wirtschaftliches Produzieren fast unmöglich machen. Die Konsumenten erwarten alles zum geringsten Preis. Die gegenseitige Wertschätzung jedes Einzelnen ist in Zukunft gefragt.“
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