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Grenzöffnungen wichtiger Impuls für die Wirtschaft

Omer Tarabic, 08.06.2020 16:24

INNVIERTEL. Politiker aus dem Innviertel sehen die Wiederherstellung der vollständigen Reisefreiheit zwischen Deutschland und Österreich als eine große Chance, die regionale Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Ab Montag, 15. Juni dürfen Österreicher wieder ohne wichtigen Grund nach Deutschland einreisen. (Foto: Tarabic)

Die durch die Corona-Krise verhängten Grenzschließungen haben bei zahlreichen Österreichern für eine schon vergessene Situation gesorgt. An vielen Grenzübergängen wurde streng kontrolliert, manche von ihnen – so wie der Grenzübergang Obernberg – sogar vorübergehend komplett geschlossen. Gerade diese Tatsache sorgte bei Obernbergs Bürgermeister Martin Bruckbauer für Unverständnis.

Gastronomiebetriebe werden profitieren

„Wöchentlich passieren rund 45.000 Fahrzeuge unseren Grenzübergang. Die Schließung der Grenze bedeutete für viele Pendler auf beiden Seiten über mehrere Wochen eine viel längere Anreise zur Arbeitsstätte“, meint Obernbergs Ortschef, der froh ist, dass seit 4. Juni deutsche Staatsbürger wieder ohne Kontrollen nach Österreich einreisen dürfen. „Die Wiederherstellung der Reisefreiheit ist nicht nur für Obernberg, sondern für das gesamte Innviertel von großer Bedeutung. Gerade unsere Gastronomiebetriebe werden davon profitieren“, berichtet Bruckbauer. Rieds WKO-Obmann und Unternehmer Josef Heißbauer hofft ebenfalls, dass durch die Reisefreiheit die Wirtschaft in den Bezirken Ried und Schärding wieder angekurbelt wird. „Gerade für Obernberg und viele Gemeinden aus dem Bezirk Schärding sind die Grenzöffnungen essenziell wichtig, denn die vielen Touristen, die ins Innviertel strömen, sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region“, berichtet Heißbauer.

Freude bei Franz Angerer

Positiv sieht auch der Schärdinger Stadtchef Franz Angerer die Grenzöffnungen. „Das ist für uns sehr positiv und ein wichtiger Impuls für unsere Stadt. Gerade für die Tourismusstadt Schärding hat diese Entscheidung eine enorme Tragweite. Über 30 Prozent unserer Gäste kommen aus Bayern. Das ist für unsere Wirtschaft, für Handel und Gewerbe sowie die Gastronomie und Hotellerie überaus wichtig. Nur mit offenen Grenzen und einem weiteren wichtigen Schub für unsere Tourismusstadt wird Schärding wieder zu der Stärke wie vor Corona zurückfinden“, betont Angerer.

Öffnung am 15. Juni

Während deutsche Staatsbürger sowie in Deutschland lebende Personen die Grenzen seit 4. Juni ungehindert überqueren dürfen, müssen sich Österreicher noch bis Montag, 15. Juni gedulden, ehe die Reisefreiheit ins Nachbarland völlig wiederhergestellt ist. „Bei einer Rückkehr aus Deutschland gibt es zwar keine Quarantänepflicht mehr, aber Reisen zum Vergnügen, also etwa zum Einkaufen, sind noch verboten. Erst ab 15. Juni ist das uneingeschränkte Reisen wieder erlaubt. Bis dahin muss man trifftige Gründe haben, um nach Deutschland einreisen zu dürfen“, berichtet ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Als „triftige Gründe“ sieht das deutsche Innenministerium den Besuch von Lebenspartnern oder Verwandten, medizinische Behandlung, die Teilnahme an wichtigen Familienanlässen oder die Versorgung von Tieren.

Kauf Regional

Rieds WKO-Obmann geht davon aus, dass durch die Grenzöffnungen viele Innviertler wieder nach Bayern zum Einkaufen fahren werden. „Natürlich werden viele wieder ihre Einkäufe in Bayern erledigen, da bestimmte Produkte in Deutschland günstiger sind als bei uns. Ich möchte unsere Bevölkerung jedoch bitten, auch weiterhin regional einzukaufen und so unsere Betriebe, die durch die Corona-Krise mit großen Umsatzeinbußen zu kämpfen haben, weiterhin zu unterstützen“, richtet Josef Heißbauer einen Appell an die Innviertler. 


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