Anna Daller ist das Juni-Girl des Jungbauernkalenders 2022
RAINBACH/INNKREIS. Zum 23. Mal entstand heuer das Kultmedium Jungbauernkalender. Die 23- jährige Rainbacherin Anna Daller ist als Model am Juni-Blatt des Kalenders zu sehen. Tips bat sie um ein Interview.
Tips: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie im Jungbauernkalender 2022 zu sehen sind?
Anna Daller: Ich habe schon länger zu Freunden gesagt, dass ich irgendwann mal im Kalender sein möchte. Ich habe mich dieses Jahr über ein Online-Formular beworben. Dort habe ich meinen Instagram Account verlinkt und abgewartet und gehofft, dass ich zum Casting eingeladen werde. Das war dann auch glücklicherweise der Fall und ich durfte zum Casting nach Salzburg fahren. Nach dem Casting gab es ein Voting auf Instagram, wer in den Kalender kommen sollte. Meine Freunde haben mich da tatkräftig unterstützt. Als ich endlich erfahren habe, dass ich beim Jungbauernkalender dabei bin, habe ich mich richtig gefreut.
Tips: Wie ist das Shooting abgelaufen?
Daller: Das Shooting hat in der Steiermark stattgefunden. Meines war gleich am ersten Tag. Ich bin beim Hotel angekommen und musste wenig später gleich zur Stylistin für Haare und Make Up. Dann sind wir zum Geflügelhof Schwarz gefahren. Beim Shooting war es so, dass ich bei den ersten Fotos mehr anhatte. Dann haben wir das Outfit gewechselt und der Fotograf hat mich gefragt, ob ich auch Fotos oben ohne machen möchte, wo aber alles verdeckt ist. Die Stimmung war so locker und das Team so lieb, dass ich mir gar keine Gedanken gemacht habe und mich auch gar nicht unwohl gefühlt habe. Ich bin stolz darauf, dass ich mittlerweile so zufrieden mit meinem Körper bin, dass ich mir zugetraut habe, so vor der Kamera zu stehen.
Tips: Sie machen den Landwirtschaftsmeister und werden nächstes Jahr den Hof Ihrer Eltern übernehmen: War für Sie schon immer klar, dass Sie Landwirtin werden?
Daller: Ich habe 2020 mit der Meisterausbildung angefangen, weil ich mein Wissen gerne noch etwas vertiefen wollte. Ich habe ja zuvor schon eine landwirtschaftliche Ausbildung gemacht, da ich an der HBLA Elmberg maturiert habe. Solange ich mich erinnere, habe ich eigentlich schon in der Landwirtschaft mitgeholfen. Anfang der Hauptschule wurde das Interesse an der Landwirtschaft aber immer stärker, vor allem meine Begeisterung für die Hühner. Dadurch beschloss ich dann auch meine Ausbildung in diese Richtung zu lenken.
Tips: Können Sie unseren Lesern Näheres zu Ihrem Hof erzählen?
Daller: Wir haben einen verhältnismäßig kleinen Betrieb mit etwa 16 Hektar. Wir hatten bisher immer um die 4.000 Legehennen. Mit der Hofübernahme werde ich den Betrieb aber so umstrukturieren, dass ich den Hof neben meinem Vollzeitjob alleine führen kann. Im Zuge dessen möchte ich mich auf die Direktvermarktung konzentrieren. Als Nudeldealer des Vertrauens verkaufen wir hausgemachte Teigwaren ab Hof, aber auch in ein paar Geschäften. Generell würde ich gerne das Sortiment unseres Hofladens etwas ausweiten, da das Produzieren von Lebensmitteln meine Leidenschaft ist. An der Direktvermarktung gefällt mir auch, dass ich meine Kreativität ausleben kann, bei der Entwicklung von Produkten und dem Design der Verpackung, aber auch bei unseren Social Media Accounts. Ich versuche, den Konsumenten über meinen Instagram-Account gefluegelhof.daller Einblicke in die Arbeiten am Betrieb zu gewähren.
Tips: Welche Herausforderungen kommen auf Sie zu?
Daller: Eine Herausforderung ist sicherlich das Führen des Betriebs an sich. Landwirt ist ein so vielfältiger Beruf, in dem du dir in so vielen Bereichen ein gewisses Grundwissen aneignen musst. Man muss sich im Pflanzenbau, in der Tierhaltung, mit Maschinen und der Stalltechnik auskennen. Auch betriebswirtschaftlich sollte man gut unterwegs sein. Weiters sollte man auch gewisse handwerkliche Fähigkeiten vorweisen können. Immer wichtiger wird heutzutage vor allem bei kleinen Betrieben auch die Kreativität, da man als Betrieb die besten Chancen hat, wenn man etwas produziert, mit dem man sich am Markt von anderen abhebt. Dadurch stelle ich mir schon öfter die Frage, ob ich dazu in der Lage bin, all das alleine zu schaffen. Eine Sorge ist bestimmt auch der finanzielle Aspekt. Mit einem Hof kommen hohe Kosten auf einen zu, wenn man Sozialversicherung, die Gebäude, Diesel, Futtermittel und Strom rechnet. Aus diesem Grund werde ich neben der Landwirtschaft Vollzeit arbeiten gehen.
Tips: Welche Bedeutung hat die Landwirtschaft für Sie?
Daller: Für mich ist es ein Privileg, einen landwirtschaftlichen Betrieb führen zu dürfen, auch wenn das mit viel Verantwortung und natürlich auch mit viel Arbeit einhergeht. Ohne Landwirte würde unsere Heimat nicht so aussehen, wie wir es kennen. Sie pflegen die Wälder, mähen die Wiesen, sorgen für leistbare und nahrhafte Lebensmittel. Landwirt ist in meinen Augen einer der wichtigsten Berufe und einer meiner Wünsche im Leben ist es, dass wir dieses Ansehen irgendwann wieder in der Bevölkerung verankern. Ich würde mir mehr Wertschätzung dafür wünschen, dass wir Landwirte 365 Tage im Jahr dafür arbeiten, um leistbare Lebensmittel zu produzieren, unter den bestmöglichen Bedingungen für Tier und Umwelt. Vor allem wünsche ich mir, dass die kleinen Betriebe unterstützt werden, damit die kleinstrukturierte Landwirtschaft, wie wir sie in Österreich kennen, erhalten bleibt.
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