„Das kann einfach keiner glauben“: Nach erweitertem Selbstmord steht St. Martin unter Schock
ST. MARTIN. Tiefe Betroffenheit und Fassungslosigkeit: In der Gemeinde St. Martin kann keiner glauben, welche Tragödie sich gestern Nachmittag abgespielt hat und warum der Unternehmer und seine Frau sterben mussten.
Wie berichtet soll der Ehemann seine Frau erschossen und dann sich selbst gerichtet haben. Ein Abschiedsbrief weist auf „persönliche Probleme“ hin. „Familiär hat es sicher keine Probleme gegeben“, betont St. Martins Bürgermeister Wolfgang Schirz. Er war selbst mit dem Ehepaar befreundet, erst vor wenigen Tagen wurde gemeinsam der 60. Geburtstag der Frau gefeiert. „Die beiden haben uns das neue Haus präsentiert, in das sie auch einen Teil des Versicherungsmakler-Büros übersiedeln wollten. Sie haben Pläne geschmiedet und beide waren voller Freude“, erinnert sich Schirz. Er habe nach der Schreckenstat viel über letzte Begegnungen nachgedacht, nach irgendwelchen Anzeichen für Probleme gesucht – da war nichts. „Wir wären niemals auf die Idee gekommen, dass es Schwierigkeiten geben könnte.“
Engagiertes Ehepaar
Das Ehepaar war über den Bezirk Rohrbach hinaus bekannt, nicht zuletzt für seine Charity-Aktivitäten und das Engagement für die Region. Die verstorbene Ehefrau war außerdem Vorstandsmitglied im Verein Innovatives St. Martin, in der Erlebniswelt Granit engagiert und war Gründungsmitglied der Soroptimistinnen Rohrbacher Land. Ihre Clubschwestern schreiben im Gedenken an sie: „Wir verlieren mit ihr eine äußerst warmherzige und verantwortungsvolle Freundin (…) Sie war immer bescheiden und im Hintergrund, jedoch durch die Gabe ihrer Kreativität hatte sie einen großen Weitblick für unseren Club. Durch ihr soziales Engagement wurden wichtige Unterstützungsprojekte umgesetzt. Wir werden ihr Lachen in unserer Gemeinschaft sehr vermissen.“
Abschiedsbrief gibt Rätsel auf
Speziell ihr Tod gibt Rätsel auf. Denn in seinem Abschiedsbrief nimmt der Geschäftsmann auch Abschied von seiner Ehefrau. Die Kriminalpolizei ermittelt, ob der tödliche Schuss in den Rücken der St. Martinerin geplant war oder ob es sich um eine Affekttat handelte und die 60-Jährige einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war.
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