Rotes Kreuz NÖ fährt 2250 Rettungseinsätze pro Tag
ST. PÖLTEN, NÖ. 2017 war ein ereignisreiches Jahr für das Rote Kreuz in Niederösterreich. Die Zahl der Einsätze stieg auf 2250 pro Tag. Auch im Bereich Gesundheits- und Soziale Dienste (GSD) gibt es Zuwächse. Zivildiener sind hingegen dort und da Mangelware.
Im vorigen Jahr ist die Zahl der Freiwilligen im Rettungsdienst auf 17.826 Personen angestiegen. Das ist ein Zuwachs von 507. „Die Zahl der Freiwilligen ist angestiegen, die freiwilligen Einsatzstunden sind aber zurückgegangen“, erklärte RK-NÖ-Präsident Josef Schmoll bei einer heutigen Pressekonferenz. Während 2016 noch rund 2,92 Millionen Einsatzstunden geleistet wurden, waren es 2017 2,89 Millionen. Schmoll führt das auf die Veränderung im Freiwilligenwesen zurück. Dafür gab es beim Rettungs- und Sanitätsdienst ein Plus. Die Zahl der Einsätze pro Tag stieg um 50 auf 2250. „Dementsprechend mussten wir zusätzliches hauptberufliches Personal vor allem auch im Rettungsdienst aufnehmen, dazu kommt, dass sich glücklicherweise das Freiwillige Sozialjahr sehr positiv entwickelt“, fügte der Präsident an.
Steigende Nachfrage beim Gesundheitsdienst
Einen Zuwachs verzeichnete das Rote Kreuz bei den betreuten Menschen im Gesundheits- und Sozialdienst. 144.390 Menschen nahmen 2017 die Dienste in Anspruch, ein sattes Plus von 11,29 Prozent. Davon wurden allein 19.033 Personen im großen Bereich der Seniorenbetreuung begleitet. Auch im Bereich der Krisenintervention ist ein Anstieg von 2016 auf 2017 zu verzeichnen. Die Kriseninterventions-Teams haben im vorigen Jahr 2073 Personen (2016: 1903) bei 899 Einsätzen (2016. 862) betreut. Diese „Erste Hilfe für die Seele“ gibt es bereits seit 17 Jahren im RK und bietet eine wichtige Stütze für Menschen, die mit besonders belastenden Ereignissen umgehen müssen.
Zivildiener sind teilweise Mangelware
Probleme tun sich für das Rote Kreuz regional bei Zivildienern auf. „Für den Einrückungstermin im April fehlen uns in Summe noch 40 Leute“, brachte es Schmoll auf den Punkt. Sollten sich keine Zivis mehr finden, müssen dort und da Leute angestellt werden, um einem Personalengpass entgegenzuwirken. Unter anderem fehlen im Bezirk Lilienfeld noch etliche Zivildiener. „Das ist einerseits den geburtenschwachen Jahrgängen geschuldet, andererseits der entsprechenden Werbung des Bundesheeres“, versuchte der Präsident zu erklären. Einen Hebel, an dem das RK gerne ansetzen würde, sind die Erste-Hilfe-Kurse. 2017 besuchten 29.519 Personen einen Kurs. „In Anbetracht der Gesamtbevölkerung in Niederösterreich eine kleine Zahl“, brachte es Schmoll auf den Punkt.
Mikl-Leitner und Renner danken
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bedankte sich für die geleisteten Stunden der RK-Mitarbeiter. „Jede Rotkreuz-Uniform und jedes Rotkreuz-Fahrzeug sind ein sichtbares Signal für das Miteinander in Niederösterreich. Und dieses Miteinander unterstützen wir finanzell und ideell. Finanziell etwa bei der Errichtung von Logistikzentren für Großunfälle und Katastrophenhilfe in Tulln und Münchendorf mit 1,6 Millionen Euro. Ideell geben wir Unterstützung mit unserer Forderung, das es bei den bereits bestehenden Strafbestimmungen bei tätlichen Angriffen auf Beamte und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu einer Ausweitung beziehungsweise Klarstellung kommt, damit unsere Rettungskräfte einen besseren Schutz bei Einsätzen bekommen. Denn ein Angriff auf die Rettunskräfte ist ein Angriff auf die öffentliche Sicherheit. Das muss gesetzlich verankert werden.“ In dasselbe Horn bläst auch SPÖ-Landeshauptfrau-Stellvertreterin Karin Renner: „Das Rote Kreuz ist ein verlässlicher Partner für das Land. Rund 1,1 Millionen Rettungsfahrten haben unsere Rettungsdienste im vergangenen Jahr zuverlässig abgewickelt. Sie sind somit eine zentrale Säule unseres guten Gesundheitssystems und unerlässlich für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.“ Im Hinblick auf die Angriffe auf Rettungskräfte betont auch Renner: „Es ist unerträglich, dass Leute bei Rettungseinsätzen stören.“
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