Niederösterreichweit haben die Sozialdemokraten bei den letzten Gemeinderatswahlen knapp 2,80 Prozent verloren und halten derzeit bei 30,94 Prozent der Stimmen in den Ortsparlamenten. Schweren Schlägen wie dem Verlust des Bürgermeisters in der zweitgrößten Bezirkshauptstadt, Wiener Neustadt, wo seit 70 Jahren mit dem Klubobmann der Landes-VP Klaus Schneeberger erstmals ein Schwarzer das Bürgermeisteramt übernimmt, können weitere folgen. Stadt Gmünd wird hinkünftig schwarz regiert Etwa in Gmünd, wo sich nach dem SP-Verlust der Absoluten im Laufe von Koalitions-Verhandlungen mit FP und AFG (Aktiv für Gmünd) diese Woche ebenfalls ein schwarzer Bürgermeister abzeichnet. Die bunte Koaltion stützt sich dann auf eine Stimme Überhang und setzt sich zusammen aus 13 VP-, 1 FP- und 1 AFG-Mandaten gegen 14 SP-Mandate. Stockerau in Schwebe Auch das Stockerauer SP-Bürgermeisteramt ist nach den Wahlen arg ins Wanken geraten. Ob der bisherige SP-STadtchef Helmut Laab weiter an der Spitze der Stadt im Weinviertel steht, ist derzeit mehr als fraglich. Eine historische Schlappe gab es nach finanziellen Turbulenzen auch in Schwechat, wo man in Koalitionsgesprächen bis dato auf der Stelle tritt. In einer weiteren ehemals roten Bastion, der Bezirkshauptstadt Korneuburg, hat sich die VP-Truppe um den jungen Bürgermeister Christian Gepp nun mit einer „Absoluten“ einzementiert. Stadlers Bezirksfreunde sorgen für Balsam Umso erfreulicher muss es für SP-Landesparteivorsitzenden Matthias Stadler wohl sein, dass es wenigstens in seiner unmittelbaren Umgebung passt. Der junge Ober-Grafendorfer SP-Frontmann Rainer Handlfinger bewies Geschick und Gespür, holte sich die Absolute und kann fortan ohne grüne Partner auskommen. Handlfinger dürfte sich damit langfristig auch für höhere Weihen innerhalb der NÖ-Sozialdemokraten empfehlen. Das Kunststück einer absoluten Mehrheit ist auch Herbert Pfeffer im heiß umfehdeten Traismauer gelungen. Er hat sich gegen seinen schärfsten Mitbewerber, nämlich Lukas Leitner, und seiner eher konservativ ausgerichteten Bürgerliste MIT durchgesetzt, diese und andere Kleingruppen wie FP (1 Mandat) dezimiert und BLT eliminiert. Die örtliche ÖVP kann Pfeffer nicht gefährlich werden, die frisch mit einem Mandat in den Gemeinderat „eingewanderten“ Grünen ebenfalls nicht. Auch Johann Hell in Böheimkirchen und das Ergebnis der örtlichen SP-Gruppe wird Balsam für Stadler sein. Hell drehte die schwarze Gemeinde auf eine knapp mehrheitlich rote und wird mit Hilfe der Opposition in den Sattel des Ortschefs steigen. Roter Gram Zumindest zwei Sorgenkinder hat Stadler aber in seinem Umfeld: Da wäre einmal Wolfgang Luftensteiner, der den Bürgermeistersitz in Altlengbach an seinen jungen Herausforderer Michael Göschelbauer verlor. In der Stift-Stadt Herzogenburg, ging Franz Zwicker der absoluten SP-Mehrheit verlustig und ist mit den Grünen (3 Mandate) auf die Unterstützung eines Juniorpartners angewiesen. Von VP (7) und FP (6) sowie der Liste BLÜH (1) trennen Zwicker, der mit seiner SP 16 Mandate hält, emotionale und sachliche Welten. Weitere Artikel:St. Pölten St. Pölten Land ----------------------------------------------------------------------------------- Kontakt: REDAKTION TIPS ST. PÖLTEN Werner Pelz (Postfach 39, 3101 St. Pölten)Mobil: 0676/700 11 75 MAIL: w.pelz@tips.at oder we_pe@gmx.at
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