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AK St. Pölten forderte im ersten Halbjahr 2017 schon für 171 Arbeitnehmer ausstehende Löhne und Gehälter ein

Thomas Lettner, 29.08.2017 09:15

ST. PÖLTEN. Einem Elektroinstallateur zehn Überstunden nicht zu bezahlen ist für einen Unternehmer aus dem Bezirk St. Pölten zu einer teuren Angelegenheit geworden. Der 23-jährige Installateur wollte die Überstunden mit Hilfe der AK Niederösterreich-Bezirksstelle einfordern lassen, nachdem er gekündigt worden war. 

(v.l.) Joachim Preiß (Direktor AK Niederösterreich), Jutta Angeler Maca (stellvertretende Leiterin Arbeitsrecht AK Niederösterreich), Markus Wieser (Präsident AK Niederösterreich), Thomas Kaindl (Leiter Regionale Aufgaben AK Niederösterreich)

„Wir haben die Endabrechnung geprüft und festgestellt, dass die Überstunden nicht das Einzige waren, was nicht bezahlt worden ist. Unter anderem haben einige Urlaubstage gefehlt“, sagt AK-Bezirksstellenleiter Andreas Windl. „Der Chef hat seinem Mitarbeiter auch einen Teil des bereits ausbezahlten Urlaubsgelds nach der Kündigung vom Lohn abgezogen.“ Das geht laut Kollektivvertrag bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber nicht. „Insgesamt hat der Unternehmer seinem ehemaligen Beschäftigten um 1600 Euro zu wenig bezahlt“, erklärt Windl. Und das in einem Arbeitsverhältnis, das nur ein Jahr gedauert hat. Dass die AK die Forderung im Namen des Elektroinstallateurs erhob, zeigte Wirkung: Der Betrieb zahlte den Betrag nach. „Das zeigt, wie wichtig es ist, dass Arbeitnehmer ihre Endabrechnung durch unsere Experten prüfen lassen“, sagt Windl.

Halbjahresbilanz 2017 – Bezirk St. Pölten

Arbeits- und sozialrechtliche Beratungstätigkeit

  • Beratungen: 1.957
  • Interventionen beim Arbeitgeber: 171
  • Kostenloser Rechtsschutz: 83
  • Außergerichtlich eingebracht: 216.178 Euro
  • Gerichtlich eingebracht: 187.630 Euro
  • Insolvenzvertretung:2.310.420 Euro
  • Gesamt: 2.714.228 Euro

Betroffene bekamen insgesamt 2,7 Millionenen Euro

Im ersten Halbjahr 2017 forderte die AK St. Pölten für 171 Arbeitnehmer ausstehende Löhne und Gehälter ein. „Leider haben es einige Arbeitgeber auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen“, sagt AK-Bezirksstellenleiter Andreas Windl. In 83 Fällen klagte die AK zugunsten der Arbeitnehmer vor dem Arbeitsgericht. Außerdem vertrat die AK im Bezirk 364 Beschäftigte aus 22 insolventen Betrieben. Insgesamt bekamen die Betroffenen durch die Unterstützung der AK 2,7 Millionen Euro an ausstehenden Löhnen und Gehältern nachbezahlt, um die sie ohne AK wahrscheinlich umgefallen wären.


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