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STEYR. Ein neues Taborland ohne Grün und Beschattung sehen die Steyrer Grünen entstehen. Die Bauherren hingegen sprechen von einem künftigen Einkaufszentrum (EKZ) mit so vielen Pflanzen wie nie.

  1 / 2   Wo einst Bäume die Parkplätze des Taborlandes säumten, bestimmen aktuell noch Bagger und Laster die Szenerie. Foto: Tips

„Es waren noch einige schöne große Platanen entlang der B 122 übrig. Letzte Woche wurde mit deren Abräumung die letzte Hoffnung auf etwas Grün und Schatten im Vorfeld des neuen EKZ Taborland brutal zerstört“, klagt Umweltstadtrat Reinhard Kaufmann über die derzeitigen Bauarbeiten an der Kaserngasse. Der Forderung des Steyrer Gestaltungsbeirates, den Baumbestand auf dem Parkplatz des alten Taborlandes zu erhalten, werde mit dem „ökologischen Stinkefinger“ begegnet, schüttelt der Stadtrat den Kopf.

„Als hätten wir Platz ohne Ende“

Der Bagger hob zuletzt tatsächlich die noch verbliebenen Schattenspender aus dem Erdreich. Derzeit bietet sich ein entsprechend eintöniges Bild auf der Baustelle. Die Grüne Kritik geht aber weiter: „Das EKZ Taborland der Rutter Immobilien Gruppe vereinigt alle Fehlentwicklungen schlechten Städtebaus des vorigen Jahrhunderts. Parkplätze werden auf der „grünen Wiese“ im Vorfeld asphaltiert, Bäume müssen weg, um den Blick auf die Werbetafeln nicht zu stören, keine Dachbegrünung und keine zeitgemäße Photovoltaik. Als gäbe es keine Klimakrise. Maximaler Flächenverbrauch durch eingeschossige Bauweise, als hätten wir Platz ohne Ende“, so auch die Grüne Spitzenkandidatin 2021 Ruth Pohlhammer: „Es macht mich traurig, wie der Charme des alten Taborlandes in wenigen Tagen zerstört wurde.“

Offene Gassen mit viel Grün

Bauherr Stefan Rutter hingegen weist die Kritik zurück, dass bei dem Bauprojekt ökologische Gesichtspunkte ignoriert würden. „Wir werden wesentlich mehr Bäume pflanzen als zuvor“, versichert er. Auch die Anbringung einer großen Photovoltaik-Anlage sei geplant. „Selbstverständlich erfolgen alle Maßnahmen im Konsens mit den Behörden.“

Das derzeit mit Hochdruck gebaute Kaufhaus soll im Übrigen nicht die klassische Form eines EKZ erhalten. „Das neue Taborland wird mit offenen Gassen gestaltet, wo reichlich Pflanzen und Bäume gepflanzt werden. Wir haben dafür eigens eine Landschaftsarchitektin mit ins Boot geholt“, so Rutter. Er beruhigt daher: „Was jetzt noch nach harter Baustelle aussieht, wird hoffentlich in Kürze zur Freude der Steyrer ein sehr schönes Einkaufsumfeld bieten.“

Bekannte und neue Anbieter

Die Flächen des künftigen Taborlandes sind bereits allesamt an Mieter vergeben. Welche Unternehmen mit der EKZ-Eröffnung im November ihre Geschäfte aufsperren, gibt Rutter vorerst noch nicht preis. Nur so viel: „Es wird Bekanntes und Neues dabei sein.“


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