1.221 Personen sind in der Region Steyr in Kurzarbeit
STEYR/STEYR-LAND. Für AMS-Chef Hubert Heindl ist der Arbeitsmarkt in einer positiven Richtung in Bewegung, wie er im Tips-Interview erklärt.
Tips: Im Mai betrug die Arbeitslosenquote in Steyr bereits über zehn Prozent. Aktuell liegt diese bei 7,4 Prozent. Was sind Gründe für den positiven Trend?
Hubert Heindl: Im Mai ist fast panikartig die Wirtschaft heruntergefahren worden. Es herrschte bei Firmen große Unsicherheit, welche Variante sie wählen sollen: Kurzarbeit oder Kündigungen. Tatsächlich haben in dieser Zeit auch viele Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Im April lag die Arbeitslosigkeit noch um 67 Prozent über dem Vorjahresmonat. Dieser Wert ist sukzessive auf mittlerweile 20 Prozent im Oktober zurückgegangen.
Welchen Einfluss hat der aktuelle Lockdown? Muss man im November mit steigenden Arbeitslosenzahlen rechnen
Heindl: Der aktuelle Lockdown wirkt sich bei den Arbeitslosmeldungen nicht dramatisch aus. Im November kommt es traditionell immer zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit – das hat aber primär mit der Bauwirtschaft zu tun.
Was bedeutet der Lockdown für das AMS-Schulungsangebot?
Heindl: Der Fokus wird auf individuelle Ausbildungen gelegt. Ein Schwerpunkt zielt in Richtung Lehrausbildung. Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung können dabei auf die Hilfe des AMS bauen. E-learning wird forciert. Auf die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen wird größter Wert gelegt.
Wie sieht es derzeit mit der Kurzarbeit in der Region aus?
Heindl: Aktuell arbeiten im Arbeitsmarktbezirk Steyr 159 Betriebe kurz. 1.221 Personen sind davon betroffen.
Gibt es Branchen, die besonders gut laufen?
Heindl: Sehr gut läuft es bei Gesundheitsberufen, in der IT-Branche, im Einzelhandel und in der Produktion
Trauen Sie sich, eine Prognose für die nächsten Monate abzugeben?
Heindl: Im Winter ist die Arbeitslosigkeit auf Grund der Baubranche immer deutlich höher. Heuer könnte noch der Wintertourismus dazukommen. Tourismusfachkräfte, die regelmäßig auf Saison fuhren, könnten womöglich weiter in der Arbeitslosigkeit bleiben.
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