
STEYR. Die Generalsanierung der Arkadengruft der Familie Ludwig Werndl im zweiten Abschnitt des Taborfriedhofs ist abgeschlossen.
Besagte Familiengruft ist eine der künstlerisch wertvollsten Grabstätten des Steyrer Friedhofes. Seit 1953 liegt die Erhaltung bei der Stadt – sie ist insgesamt für 21 Ehrengräber verantwortlich. In die Marmorrückwand gemeißelt sind die Namen von Messerfabrikant Ludwig Werndl (Bruder von Josef Werndl), seiner Gattin Caroline Werndl und von Tochter Marie Werndl. Die Gedenktafel am Steinsockel erinnert an Sohn Leopold Werndl, der als Leutnant der k.-u.-k.-Infanterie kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges an der Ostfront fiel. Leopold Werndl war ein großer Gönner der Stadt. Nach seinem Tod hinterließ er dem Steyrer Spital, dem Armenhaus in Aichet und dem Waisenheim 100.000 Kronen. Auch viele Vereine unterstützte er.
Höchste Handwerkskunst
Die Restaurierung der kunstvollen Gruft um rund 90.000 Euro dauerte sechs Monate. „Die Glas-,Metall- und Steinrestaurierungen stellen ausgesprochen hochwertige Arbeiten dar und erforderten Fingerspitzengefühl, höchste Handwerkskunst und Fachwissen“, resümiert Gabriele Schnabl von der Abteilung Denkmalpflege am Magistrat die vorbildlich gemeisterte Aufgabe. Besonders aufwendig waren die Arbeiten an der Glaskuppel: Jedes der 157 mundgeblasenen, ornamentreichen Ätzgläser musste vorsichtig aus der Metallunterkonstruktion herausgelöst werden. Zwei beschädigte Gläser sind nach den alten Handwerkstechiken ergänzt und manche Sprünge bzw. Bruchstellen geklebt worden. Das Ätzen auf Glas ist eine sehr alte Technik, die heute kaum noch ausgeführt wird.