Leserbriefe: "Kampflos" und "Gedanken in einer gerade sehr stillen Zeit"
STEYR. Leser machen sich Gedanken über die Hoffnung, nach Corona werde wieder alles so wie zuvor.
„'Corona ist unser Feind. Wir werden ihn bekämpfen und besiegen.' Also sprach die kampfbereite Verteidigungsministerin. Also auf zum Widerstand und zum Kampf gegen das 'böse Virus'. Aber so geht das halt nicht. Das Virus hat eine Botschaft an die Menschheit. Das Immunsystem der ganzen Welt ist ruiniert und wir haben es selbst kaputt gemacht. Wir als Menschheit sind pandemisch. Wir haben unsere Mitwelt solange zugrunde gerichtet, bis sie sich jetzt zu wehren beginnt. Wir vergiften die Flüsse (immer noch!). Wir haben die Meere zugemüllt. Wir brandroden die lebenswichtigen Urwälder. Wir vergiften Grundwasser, die Luft und den Boden von Mutter Erde und mit blinder Wut vergiften wie uns täglich ein bisschen mehr. Und da träumen so manche Politiker immer noch: 'Es wird schon wieder werden, so wie es vorher war'. Nix wird werden, so wie es einmal war. Der weltzerstörerische Turbo- und Raubtierkapitalismus braucht eine Schubumkehr, aber eine gewaltlose und friedliche und menschlich-solidarische. Wir werden dem Virus mit einem widerstandslosen Integrationsprozess freundlich, aber auch ganz klar begegnen und nicht mit einer Haltung der Kampfansage. Auch wenn niemand weiß, ob das auch möglich ist - probieren müssen wir es wohl. Um nicht missverstanden zu werden: Mir tun das Leid, die Verzweiflung und der Tod so vieler Menschen in der Seele weh. Ich glaube an ein Ende von Corona. Niemand ist böse, aber das Virus hat uns etwas Wichtiges zu sagen. Und gemeinsam werden wir es herausfinden bevor es zu spät ist. Das ist meine heutige Wortmeldung und eine Einladung zu einem globalen und friedlichen Dialog. Die Lösung weiß ich ja auch nicht, aber anders denken, anders reden, anders glauben und anders leben ist jetzt lebensnotwendig - für uns und für den ganzen Planeten. Und ein paar neue Visionen könnten uns nicht schaden.“
von Rupert Federsel aus Steyr
Gedanken in einer gerade sehr stillen Zeit
„Was ist es gerade, was uns so zu schaffen macht, eine Pandemie als Bedrohung für uns Menschen in der Welt. Längst nicht mehr das Einzige! Was will es uns sagen, einmal innehalten, nachdenken warum, was ist wichtig, was vielleicht nicht so sehr? Vielleicht auch zu versuchen, etwas oder manches anders, besser zu machen? Nicht immer „schneller, weiter, mehr“. Die Ungewissheit was noch kommt, weitere Pandemien oder noch viel Schlimmeres vielleicht, das wir dann nicht mehr im Griff haben. Es ist Zeit für eine Veränderung von uns allen. Jeder einzelne kann etwas dazu beitragen, ob Groß, ob Klein. Auch aus vielen kleinen Teilchen wird ein Ganzes, aber nur wenn wir zusammenhalten, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Gerade in dieser sehr schwierigen Zeit! In diesem Sinne uns allen ein gesundes Jahr 2021 mit Maske, Abstand und Hausverstand. Auch den Maskenverweigerern und Corona-Leugnern alles Gute! Bleibt gesund!“
von Johanna Kalkgruber aus Steyr
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