Kurzfilm wertvoll für Aufklärung über Mediensucht in Schulen
HAIDERSHOFEN. Jugendliche und ihre mitunter exzessive Nutzung von Smartphone und Co.: Dieses Thema beleuchtet die junge Haidershofner Filmemacherin Felizitas Steiner in „[Dis“connected“. Die Gäste der Premiere sahen in dem Kurzfilm eine wertvolle Bereicherung für den Unterricht.
Rund 100 Interessierte ließen sich die erste offizielle Vorführung des Kurzfilms der vielversprechenden Regisseurin Felizitas Steiner nicht entgehen. In der Aula der Neuen Mittelschule Haidershofen versammelten sich dafür neben zahlreichen Ehrengästen auch viele Mitglieder der Filmcrew und die vier Hauptdarsteller Toni Gohl, Benjamin Oberfocher, Moritz Durst und Livi Müller.
Online-abhängig
Im Kurzfilm nehmen die jungen Hauptfiguren beim Schulausflug in den Alpen ihr wunderschönes Umfeld anfangs überhaupt nicht wahr. Zu sehr beherrscht sie der Wunsch, so schnell wie möglich wieder Internet zu haben. Bis sie schließlich doch beginnen, den Moment zu genießen. Mit der Rückkehr in ihr gewohntes Umfeld fallen die Kids jedoch wieder in ihre Abhängigkeit zurück. Es wird klar, dass sie von der Gesellschaft dazu gedrängt werden.
Junge zeigen Wichtiges auf
Nach der Ausstrahlung des 20-minütigen Werkes folgte ein Austausch des Publikums mit der Regisseurin. „Digitale Medien sind ein Thema, das uns alle beschäftigt. Man kann heute ohne Handy nicht mehr leben“, erklärte etwa Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP). „Man hat so viele Freunde, Kontakte und steht unter Druck, sich zu inszenieren - auch in der Politik. Deswegen ist es gut, wenn junge Menschen uns darauf hinweisen, dass man den Umgang mit dem Handy und den sozialen Medien wirklich lernen muss, um nicht den Blick auf die Außenwelt zu verlieren“. Die Landesrätin betonte den Film als mögliche Bereicherung für Schulen.
Idealer Lehrfilm
Drehbuchautorin und Regisseurin Felizitas Steiner lobte insbesondere die vier jungen Hauptdarsteller für ihre schauspielerische Leistung. Im Filmgespräch sprachen sie offen aus, auch im wirklichen Leben „sehr an ihren digitalen Hilfsmitteln zu hängen“. Keiner der vier könnte sich ein Leben ohne Smartphone vorstellen. „Deswegen haben wir uns gut in unsere Rollen einfühlen können“.
Bürgermeister Manfred Schimpl (ÖVP) bedankte sich bei Filmemacherin Steiner dafür, die Haidershofner Mittelschule für die Premiere ausgewählt zu haben. „Jeder hier im Publikum hat schon viele Filme gesehen, aber diese Botschaft, die heute am Schluss dieses Filmes gekommen ist, ist schon prägnant. Es war ein beeindruckendes Erlebnis“. Auch Schimpl findet, dass der Kurzfilm in Schulen als Lehrfilm genutzt werden sollte.
Neues Film-Projekt
Das Team um Felizitas Steiner plant derzeit bereits den nächsten Film: „Ich greife gerne gesellschaftskritische Themen auf und habe im ersten Lockdown einen Kurzfilm über die steigende häusliche Gewalt während der Corona-Maßnahmen gedreht. Diesen wollen wir nun in einer neuen Version professioneller und größer aufziehen“, so Steiner. Drehstart soll im September in Südfrankreich sein.
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