Weyrer schreibt Buch über die Poesie der Bäume
WEYER. Über viele Jahre hat er Wissen dafür zusammengetragen und aufgeschrieben: „Gedanken & Fakten zu Bruder Baum“ heißt das Buch, das Franz Schörkhuber heuer herausgebracht hat.
Auf poetische Weise beschreibt er darin den Charakter und das Charisma von 80 Bäumen und Sträuchern, beleuchtet 30 Holzarten. Sein Anliegen: Interessierten Lesern die ausgeprägten und höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten der stillen Zeitgenossen näherzubringen.
Natur-geprägt
Der in Weyer geborene Franz Schörkhuber wuchs in einer kleinen bergbauernähnlichen Land- und Forstwirtschaft ohne Strom und Wasser auf. Die wachsende Beziehung zu Bäumen und Sträuchern übernahm er von seinem Vater. „Meine Eltern hatten einen kleinen Wald und mein Vater konnte über Bäume wunderbare Geschichten erzählen. Ich lauschte ihm immer wie gebannt“, erinnert sich Franz Schörkhuber. Als ältester Sohn ging er dem Vater schon früh bei der Arbeit im Wald zur Hand. Wenn es galt, für Brennholz Hand an die Zugsäge zu legen, habe er danach oft tagelang in der Schule keinen Füllfeder halten können. „Aber ich war furchtbar stolz“, lacht Schörkhuber.
Wachsende Faszination
Als junger Mann begann der Weyrer dann auch, das Tischlerhandwerk zu erlernen. Nach alter Schule arbeitete er mit Hölzern aller heimischen Bäume, spielerisch auch mit Sträuchern. Seine Faszination für die Geschöpfe des Waldes wuchs weiter, je mehr Kenntnisse er über sie erlangte. “So wie die Borken, fühlt sich jedes Holz anders an und verströmt seinen eigenen feinen Duft“, weiß Franz Schörkhuber.
Und obgleich er nach der Lehre ins Weyrer Gemeindeamt wechselte - und dort bis zur Pensionierung blieb, zuletzt als Amtsleiter - blieb die Verbindung zur Natur ungebrochen. Der Wunsch, das über so lange Zeit vertiefte Wissen weiterzugeben, führte schließlich zum Buchprojekt „Bruder Baum“.
Auf 190 Seiten richtet er den Blick auf altes Handwerkswissen und die ehemals vielfältige Verwendung von Holz. Aber auch auf die gegenwärtige Nutzung geht er ein und flicht mythische Überlieferungen ein. Zur Veranschaulichung dienen eindrucksvolle Fotografien. Die achtsame Begegnung in freier Natur könnten Bilder allerdings nicht zu ersetzen, lächelt Schörkhuber. Im Buch dankt er daher auch all jenen, deren Wälder und Fluren er durchstreifen dürfe.
„Gedanken & Fakten zu Bruder Baum“ ist im Freya Verlag erschienen.
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