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"Noch ist nahezu alles vorhanden, was ein Ort braucht"

Robert Hofer, 04.09.2024 06:18

WALDNEUKIRCHEN. Karl Schneckenleitner (ÖVP) ist seit zehn Jahren Bürgermeister von Waldneukirchen. Im Tips-Interview spricht er über die Gemeinde-Finanzen, die Infrastruktur und die Arbeit als Ortschef.

Waldneukirchen hat aktuell 2.220 Einwohner. (Foto: Ludwig Eidenhammer)
  1 / 2   Waldneukirchen hat aktuell 2.220 Einwohner. (Foto: Ludwig Eidenhammer)

Tips: Viele Gemeinden kämpfen mit finanziellen Problemen. Wie sieht es in Waldneukirchen aus?

Karl Schneckenleitner: Der finanzielle Spielraum wird leider auch für uns immer kleiner. Einnahmen sinken und die jährlichen Pflichtausgaben für Sozialhilferverbände und Krankenanstaltenbeiträge steigen. Deshalb müssen wir bei Investitionen sehr behutsam umgehen. Auf Grund der guten Entwicklung unserer Betriebe gibt es ein Plus bei den Kommunalsteuereinnahmen. Damit haben wir weiterhin eine gute finanzielle Basis für die Gemeindevorhaben.

Tips: Welche Infrastruktur-Projekte sind geplant?

Schneckenleitner: Die anstehende Sanierung und Erweiterung unserer Turn- und Mehrzweckhalle im nächsten Jahr wird eines der wichtigsten Projekte. Nach nahezu 40 Jahren intensiver Nutzung für sportliche Aktivitäten sowie verschiedenster Veranstaltungen ist dieser Schritt dringend erforderlich. Die Planungen sind abgeschlossen, die Projektgenehmigung durch das Land OÖ ist gesichert, der Finanzierungsplan beschlossen. Bezüglich Wohnraum und verfügbarer Baugrundstücke wird sich im nächsten Jahr einiges ergeben. Gemeinsam mit der Ö-Bauland und Projektentwicklungs GmbH/Etzi-Hausbau werden rund 20 neue Grundstücke aufgeschlossen und für Mehrgeschossigen Wohnbau sowie für Einfamilienhäuser zur Verfügung stehen. 

Tips: Wie zufrieden sind Sie mit der Nahversorgung im Ort, was fehlt?

Schneckenleitner: Noch ist nahezu alles vorhanden, was ein Ort braucht. Wir haben ein gut florierendes Lebensmittelgeschäft, einen Friseur, eine Bankstelle im Ort, eine Tankstelle sowie einige bäuerliche Betriebe, die Produkte im Ab-Hof-Verkauf anbieten. Auch Kindergarten, Volksschule und ein Wohnhaus für Betreubares Wohnen gibt es in Waldneukirchen. Neben dem Gasthof Hohe Linde in toller Aussichtslage haben wir noch ein paar Gastronomiebetriebe. Der Wunsch und Ruf nach einem Gasthaus im Ortszentrum ist allerdings unüberhörbar. Gastronomen, welche sich die Führung eines Gasthauses zur Lebensaufgabe machen, sind dünn gesät. Als Gemeinde sind wir bereit für eine funktionierende Gastronomie unseren Beitrag zu leisten. Jedoch ist es meiner Ansicht erst dann richtig sinnvoll zu investieren, wenn ein Betreiber bereits in den Startlöchern steht. Das größte Manko ist seit ein paar Jahren, dass es keinen Hausarzt mehr gibt.

Tips: Was schätzen Sie an ihrer Arbeit als Bürgermeister?

Schneckenleitner: Ich bin seit 2014 Bürgermeister und habe es noch an keinem Tag bereut. Die Arbeit bedeutet eine große Verantwortung. Sie ist aber schön, weil mit jeder richtigen Entscheidung Positives für die Gemeinde geschieht. Ich versuche, meine Arbeit so zu machen, dass die Wünsche der Bürger berücksichtig werden. Die Lebensqualität in Waldneukirchen soll weiterhin hoch bleiben, das ist meine Prämisse. Es ist für mich als Bürgermeister eine schöne Aufgabe, an der Gestaltung und Entwicklung der Gemeinde entscheidend teilhaben zu können.

Tips: Wie haben Sie den Sommer verbracht?

Schneckenleitner: Die Gemeindearbeit macht auch in der Urlaubszeit nicht wirklich Halt. Jedoch muss Zeit für Entspannung, Urlaub und Familie sein. Im diesjährigen Sommer stand ein Kurzurlaub mit meiner Frau in Vorarlberg mit Besuch der Bregenzer Festspiele und vier Tage Radfahren mit dem E-Bike rund um den Neusiedler See auf der Urlaubsliste. Es war wirklich interessant zu sehen, wie gegensätzlich unser schönes Österreich sein kann. Von der saftig grünen Vorarlberger Landschaft bis hin zur ausgetrockneten, steppenartigen Gegend in der Region Neusiedler See-Seewinkel. Persönlich am schönsten finde ich es ohnehin zu Hause im Garten die Zeit zu genießen und zu entspannen.


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